In der DDR war es Inge Albrecht aufgrund ihres regimekritischen Vaters nicht gestattet, das Abitur zu machen oder gar zu studieren. Mit den politischen Einschränkungen und Gängeleien der DDR-Regierung kam sie immer weniger zurecht, deshalb wollte sie in den Westen. Nachdem die ersten zwei Fluchtversuche gescheitert waren und auch der Ausreiseantrag ergebnislos blieb, floh die damals 21-Jährige zusammen mit zwei Freundinnen im Juni 1984 in die Ständige Vertretung der Bundesrepublik bei der DDR in Ost-Berlin.
Gemeinsam mit Dutzenden anderen Flüchtlingen harrten sie dort wochenlang aus. Der promovierte Jurist Hans Otto Bräutigam war damals als Staatssekretär Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR in Ost-Berlin und erlebte, wie schwierig sich die Verhandlungen zwischen West und Ost gestalteten und welchen Preis die DDR-Regierung forderte. Am Wichtigsten blieb jedoch das Ergebnis: Die drei Frauen und alle anderen Flüchtlingen konnten das Land verlassen.
Filmvorführung und Podiumsgespräch zu den Botschaftsflüchtlingen in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR in Ost-Berlin (1984) mit Zeitzeugin und Regisseurin Inge Albrecht sowie Botschafter a.D. Hans Otto Bräutigam
Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen