Wir waren in Workuta

Lesung

Die Stadt und Region der Arbeitslager von Workuta jenseits des nördlichen Polarkreises entstanden in den 1930er Jahren des letzten Jahrhunderts. Zwangsarbeiter gewannen unter unmenschlichen Bedingungen Bodenschätze. Workuta wurden zum Symbol des Archipel GULag, zum  Synonym für stalinistische Zwangsarbeit und Repression  in der Sowjetunion. Vor 60 Jahren - im Sommer 1953 - nach dem Tod Stalins am 5. März, der  Aufstand vom 17. Juni in der DDR und dem Sturz des Geheimdienstchefs Lawrentij Berija - brach in Workuta ein Massenstreik aus, an dem sich Tausende von Häftlingen beteiligten.  Es entlud sich, was sich unter den Häftlingen in jahrelanger Zwangsarbeit und Entrechtung an Hass und Verzweiflung aufgestaut hatte. Geheimdienstruppen des MWD schlugen den Aufstand am 1. August blutig nieder. Die schreckliche Bilanz: 64 Tote und viele meist schwer Verletzte.

Johann Urwich (1926-1994) war am großen Streik als einer der fünf Führungsmitglieder des Streikkomitees beteiligt.  Er war von Mai bis September  1947 im Gefängnis Leistikowstraße Potsdam inhaftiert gewesen und zu 25 Jahren Strafarbeitslager wegen angeblicher Spionage verurteilt worden. Er kam nach mehreren Haftstationen schließlich nach Workuta. Johann Urwich hat seine Erinnerungen an die Ereignisse hinterlassen.

Der Potsdamer Journalist Klaus Büstrin trägt eindrucksvolle Passagen aus bewegenden Erinnerungsberichten von Johann Urwich und anderen ehemaligen Häftlingen des Gefängnisses Leistikowstraße vor, die den Lagerkosmos von Workuta überlebt haben.  

Linktipps

  • Von Potsdam nach Workuta

    Das NKGB/MGB/KGB-Gefängnis Potsdam-Neuer-Garten im Spiegel der Erinnerung deutscher und russischer Häftlinge.

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