Lange wurden die Piraten als Spaß- und Protestpartei abgetan. Nach ihrem als Einzelerfolg angesehenen Einzug in das Berliner Abgeordnetenhaus sind sie nun auch in die Landesparlamente in Schleswig-Holstein, im Saarland und in NRW eingezogen. Mit Transparenz und Beteiligung als ihren zentralen Themen schafften sie es, nicht nur Protestwähler/innen, sondern auch Neu- und Nichtwähler/innen für sich einzunehmen.
Den Piraten gelingt es offenbar, das Lebensgefühl vieler Menschen anzusprechen und grundlegende gesellschaftliche Transformationsprozesse aufzugreifen - allerdings ohne sie bislang in Politik umsetzen zu können. Dies stellt an alle Parteien, insbesondere die Grünen, Fragen nach ihrer Nähe zu gesellschaftlichen Veränderungen, einer zeitgemäßen Organisationsform und ihrem Politikverständnis insgesamt.
Mit Oskar Niedermayer sprechen wir über die Entwicklung der Piratenpartei und deren Einfluss auf die Parteienlandschaft. Welche Schlüsse können aus den vergangenen Landtagswahlen gezogen werden und welche Entwicklungen sind bis zur Bundestagswahl 2013 möglich?
Oskar Niedermayer ist Parteienforscher und leitet das Otto-Stammer-Zentrum der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich seit Jahren mit dem politischen System Deutschlands. In dem Buch „Die Piratenpartei“, das Niedermayer im Juli 2012 herausgibt, analysiert er die Entstehung der Partei und diskutiert die Erfolgsfaktoren der Piraten.
Moderation: Inka Thunecke und Joachim Gessinger, Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg
Die Mittwochsgesellschaft findet in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung (Berlin) statt. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten.
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