Zugverkehr unregelmäßig

ZEITSCHNITT - Liebe in Zeiten der Diktatur

In "Zugverkehr unregelmäßig" lässt sich ein bei der S-Bahn beschäftigter junger Mann von einer Westberliner Agentin zu Sabotageakten überreden und wird dafür in Westmark entlohnt. Mit dem Geld bleibt auch der Erfolg bei den Frauen nicht aus. Doch seinem Treiben wird bald ein Riegel vorgeschoben.

Ein interessantes Zeitbild aus dem zunehmend in Teilung befindlichen Berlin, bei dem Idealismus gegen Käuflichkeit gesetzt wird. Die relative künstlerische Freiheit in den Babelsberger Studios nach 1945 wurde spätestens nach der II. SED-Parteikonferenz 1952 beschnitten.

R: Erich Freund
D: Claus Holm, Inge Keller, Hanns Groth
DDR 1951 · 82 min

Augenzeuge 35 / 1951, 10 min

Einführung durch den Filmhistoriker Dr. Claus Löser

Die Veranstaltung findet in der Reihe "ZEITSCHNITT - Liebe in Zeiten der Diktatur" statt, die gemeinsam mit dem Filmmuseum Potsdam angeboten wird.

Liebe in Zeiten der Diktatur ist das Thema der »Zeitschnitt«-Filmreihe 2013. Wir wollen darüber nachdenken, wie der intimste Bereich des zwischenmenschlichen Zusammenlebens in den Filmen aus der DDR dargestellt wird, und welches Lebensgefühl sich über die Filme vermittelt.

Wie keine andere Kunstform vermag Film, die Komplexität von Geschichte sinnlich nachvollziehbar zu machen. Durch dokumentierte oder erdachte Geschichten vermittelt sich auch für spätere Generationen ein plastischer Eindruck davon, was Menschen einst gedacht und gefühlt haben. Menschliche Sehnsüchte und Irrtümer spiegeln sich auf den Leinwänden ebenso wider wie unverhohlene oder raffiniert versteckte Indoktrinationen. Dass es sich dabei nicht um objektive Bilder handelt, lehren individuelle und gesellschaftliche Erfahrungen.

Mit der zweiten »Zeitschnitt«-Filmreihe wird erneut der Versuch unternommen, die widersprüchliche DDR-Filmgeschichte kompakt als Reflex auf innen- wie außenpolitische Verwerfungen zu werten und die ausgewählten Filme in einen entsprechenden Kontext zu stellen. Bei näherer Betrachtung erweisen sich DEFA wie DDR-Geschichte als überaus widersprüchlich, dabei wechselnd intensiv von repressiveren oder toleranteren Phasen der Innenpolitik geprägt. Meist vollzogen sich diese Kursänderungen in unmittelbarer Abhängigkeit von der sowjetischen KPdSU.

Die »Zeitschnitt«-Filmreihe stellt mehrere abendfüllende Programme zusammen, die jeweils eine Dekade und ihre Umbrüche in der DDR-(Kultur-)Politik repräsentieren. Alle Veranstaltungen werden durch den Filmhistoriker Dr. Claus Löser eingeführt. Im Anschluss an die Vorführungen gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.

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