In der Debatte über die zukünftige Finanzierung der sozialen
Sicherungssysteme ist das Problem des demographischen
Wandels lange Zeit verdrängt worden. Eine Gesellschaft, die
zahlenmäßig nicht mehr wächst, muss mit ihren Ressourcen
anders planen. Verspätet stellen wir uns der Frage: Wie werden
in Zukunft bestimmte Lasten zwischen weniger Erwerbstätigen
und mehr Versorgungsbedürftigen gerecht verteilt? Allerdings
sieht auch das Alter offenbar anders aus; es ist von mehr Vitalität
und Dauer gekennzeichnet. Wie das gesellschaftliche Miteinander
gestaltet wird, kann letztlich nicht nur als eine Frage
der Verteilungsgerechtigkeit entschieden werden.
Nicht allein die sozialen Sicherungssysteme stehen vor Leistungsgrenzen.
Kaum ein gesellschaftspolitischer Bereich, Kommunen
ebenso wie Unternehmen und Familien, wird von den
demographischen Verwerfungen ausgenommen bleiben.
Aufgrund der Alterung werden sich auch die Rahmenbedingungen
für Erziehung und Ausbildung, Arbeitsmarkt, Infrastruktur,
Staatsverschuldung oder für Migrationsfragen dramatisch
verändern.
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