
Am 16. November 2011 endete in Italien die Ära Silvio Berlusconi. Als langjähriger italienischer Ministerpräsident hatte dieser wie kein Zweiter das politische System Italiens in den vergangenen 20 Jahren geprägt. In seiner Regierungszeit ist der italienische Staat tief im Schuldensumpf versunken. Dessen Staatsverschuldungsquote ist heute nach der Griechenlands die zweithöchste im Euroraum.
Jetzt versucht Mario Monti, der langjährige EU-Kommissar für den Binnenmarkt bzw. für Wettbewerb, das Land mit einer Regierung parteiloser Experten aus der Krise zu führen. Bereits im Dezember 2011 brachte er ein erstes Reformpaket mit dem Namen „Salva Italia“ („Rette Italien“) durch beide Kammern des italienischen Parlaments. Seither allerdings spürt Italien zunehmend das Dilemma der europäischen Schulden- und Wirtschaftskrise. Die krisengeplagten Länder müssen sparen, aber gleichzeitig für Wachstum sorgen.
Hat sich die politische Kultur in Italien nach dem Ende der Ära Berlusconi verändert und wie prägt die neue Regierung das Land? Welche Chancen hat Italien und welche Hindernisse sind auf dem Weg aus der Staatsverschuldungskrise zu überwinden? Und welche Konsequenzen hat das für Europa?
Gäste:
- Prof. Dr. Alexander Grasse, Institut für Politikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen
- Kirstin Hausen, Journalistin in Mailand / Lugano
Moderation:
- Anna Charlotte Thode, Institut für Romanistik der Universität Rostock
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Kommentare
KommentierenItalien
Danke an die Akteure der Veranstaltung am Mittwoch in der Landeszentrale zu Italien. Herr Prof. Gasse analysierte scharfsinnig und treffend die politische und wirtschaftliche Situation in Italien, Frau Hausen schilderte mit journalistischer Akribie die Situation der Menschen und Frau Thode moderierte auf sehr charmante und kenntnisreiche Weise. Eins wurde deutlich: Alle Probleme, die jetzt in Italien existieren, sind über Jahrzehnte gewachsen. Es muss die Pflicht der Gesellschaft und der Politiker sein, dies nicht zuzulassen. Ob in Griechenland, Italien, Spanien oder Deutschland.
Stimme zu, aber...
Ich stimme inhaltlich voll der Einschätzung zu. Allerdings fand ich 60 Minuten für die beiden Impulsvorträge zu lang. Da ist man als Zuhörer schon ganz schön geschafft, bevor die Diskussion dann losgeht. Wobei die Debatte im Anschluss doch sehr lebendig war. Danke Landeszentrale und bis zum naechsten Mal.
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