
„265 Funktionäre der KPD und SPD in Schutzhaft“, meldet die Potsdamer Tageszeitung vom 26. Juni 1933 über frühe Gewaltmaßnahmen des NS-Regimes im Raum Senftenberg und Umgebung. Aber selbst dieser Vorfall und weitere Massenverhaftungen brachten die Opposition gegen die NS-Diktatur nicht zum Schweigen.
Das belegt jetzt eine ausführliche Studie zum Arbeiterwiderstand im Brandenburgischen von 1933 bis 1945. Das Buch beginnt mit einer Beschreibung des Kampfes des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold um den Erhalt der ersten deutschen Demokratie, der Weimarer Republik. Hunderte von Arbeitern riskierten dabei ihre Gesundheit und ihr Leben. Vor allem die Industriestädte der Lausitz erwiesen sich als Hochburgen dieser Bemühungen und blieben auch nach 1933 das Zentrum des Arbeiterwiderstandes.
Der Autor zitiert zahlreiche Prozessunterlagen, Flugblätter sowie Erinnerungsberichte von NS-Gegnern und ermöglicht so eine lebendige und ausgewogene Schilderung der Ereignisse.
Gast:
- Dr. Hans-Rainer Sandvoß, Historiker und ehem. stellvertretender Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
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KommentierenMehr als eine Provinz
Er gibt den so genannten kleinen Leuten eine Stimme und ihre Namen in unsere Erinnerung zurück. Hans-Rainer Sandvoß, ehemaliger stellvertretender Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand las gestern bei uns aus seinem neuen Buch über den Widerstand von brandenburgischen Arbeiterinnen und Arbeitern gegen den Nationalsozialismus.
Sein Fazit: Anders als bislang dargestellt, gehörte die preußische Provinz Brandenburg zu einer der Hochburgen des Widerstandes zwischen 1933 und 1945. Cottbus, Spremberg, Senftenberg, Rathenow, Luckenwalde, Eberswalde, die Stadt Brandenburg a.d.H. und andere waren Widerstandszentren.
Unser Tipp: Wer eine Buchlesung bei sich vor Ort organisieren will, kann einen Förderantrag bei uns stellen. https://www.politische-bildung-brandenburg.de/foerderung
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