Unabhängig von den Bemühungen rechtsextremer Parteien und Kameradschaften in Brandenburg weiter an Boden zu gewinnen, sind rechtsextreme Einstellungen zu einem erheblichen Grad in der Mitte der Bevölkerung vorhanden. Vor diesem Hintergrund lädt die Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg zu folgendem Seminar ein - um Ihnen für das Engagement gegen Rechts Informationen an die Hand zu geben und Sie vor Ort zu unterstützen.
Seminarablauf:
10. 00 Uhr Dr. Dierk Borstel
Ideologien und Weltsichten des Rechtsextremismus
13.00 Uhr
Pause
14.00 Uhr Dr. Reiner Becker:
„Worte, wie winzige Arsendosen“ Aufbau und Wirkung rechtsextremer Texte
16.00 Uhr Mobiles Beratungsteam Potsdam: Frauke Postel / Thomas Weidlich
Handlungsmöglichkeiten der Zivilgesellschaft
17.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Am Vormittag des Seminars wird Dr. Dierk Borstel auf den modernen Rechtsextremismus eingehen, der sich in einer ideologischen Erneuerung befindet und neue Themen wie Globalisierung aufwirft. Zudem wird nach möglichen Anschlussfähigkeiten der ideologischen Erneuerungen an die gesellschaftliche Mitte gefragt.
Nach einer Pause wird die Wirkung rechtsextremer Texte auf ihre Zielgruppen, und auf uns untersucht. Der Philologe Victor Klemperer schloss aus einer Untersuchung der Sprache des Dritten Reiches: „Worte können sein wie winzige Arsendosen: sie werden unbemerkt verschluckt […] und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da“. Es wird untersucht, welche "Arsendosen" heute über rechtsextreme Texte verabreicht und welche Techniken dabei verwendet werden.
Abschließend wird das Mobile Beratungsteam Potsdam Erkenntnisse zivilgesellschaftlicher Akteure in Brandenburg aufgreifen und u.a. folgende Aussagen zur Diskussion stellen: Sollte Rechtsextremismus auf einen Kern reduziert oder unterschiedlich bearbeitet werden? Sollte die Auseinandersetzung mit Ideologien geführt werden oder mit alltäglichen Einstellungen, die man nicht unmittelbar beeinflussen aber die man thematisieren kann?
ReferentInnen:
Dr. Dierk Borstel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld, assoziiert mit der Forschungsstelle Rechtsextremismus, Universität Greifswald. Autor zahlreicher Kommunalanalysen zu Gefährdungen demokratischer Kultur.
Dr. Reiner Becker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg und in der Landeskoordinierungsstelle des "Beratungsnetzwerks Hessen: Mobile Intervention gegen Rechtsextremismus“ tätig.
Mobiles Beratungsteam Potsdam: Frauke Postel ist seit 1992 Beraterin im MBT. Sie hat eine Ausbildung als Moderatorin für Zukunftswerkstätten und für Großgruppenkonferenzen. Thomas Weidlich ist seit 2003 Berater im Mobilen Beratungsteam. Er hat eine Ausbildung als Verhaltenstrainer.
Bemerkung Anmeldung bitte mit Name, evtl. Organisation und vollständiger Adresse per E-Mail an anmeldung@boell-brandenburg.de oder per Fax an 0331-20057820. Ohne vorherige Anmeldung ist eine Teilnahme leider nicht möglich. Sie erhalten von uns schriftlich oder per E-Mail eine Anmeldebestätigung, die Sie bitte zu Seminarbeginn vorlegen. Auch die genaue Anschrift des Veranstaltungsortes wird Ihnen mit der Anmeldebestätigung mitgeteilt.
Hinweis: Die Seminare können nur stattfinden, wenn sich bis 4 Wochen vor dem Seminartermin mindestens 15 TeilnehmerInnen verbindlich mit Namen und Anschrift angemeldet haben. Da bei Absagen innerhalb der letzten 14 Tage vor dem Seminar oder bei Nichterscheinen leider die Förderung entfällt, wird eine Stornogebühr in Höhe von 50 Euro fällig.
Die Seminare finden im Rahmen des Projektes „SPACES – Information, Debatte, Training für Toleranz“ statt und werden von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung und im Bundesprogramm: „XENOS - Integration und Vielfalt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.
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