
Länger als 130 Jahre leben die Menschen in der Lausitz von und mit der Braunkohle. Riesige Tagebaue bestimmen das Bild in dieser Region und sichern Arbeitsplätze. Thomas Kläber, der in der Nähe von Cottbus zu Hause ist, fotografiert seit vielen Jahren die Veränderungen der Landschaft. Seine Bilder sind Dokumente, die gleichermaßen faszinieren und verstören. Wälder, Wiesen, Ackerland und auch Dörfer mussten und müssen der Kohle weichen. Zurück bleibt eine graue künstliche Landschaft mit bizarr geformten Abraumhalden. Bis daraus wieder begrünte Landschaften und neu angelegte Seengebiete werden, dauert es oft Jahrzehnte.
Ich würde mein Geld auf die Sonne und die Solartechnik setzen. Was für eine Energiequelle! Ich hoffe, wir müssen nicht erst die Erschöpfung von Erdöl und Kohle abwarten, bevor wir das angehen." Thomas Alva Edison (1847-1931), amerikan. Erfinder und Unternehmer
Der Maler und Bildhauer Werner Jaschinsky findet für seine Materialbilder neue Strukturen und Muster und geht dabei assoziativ mit den Hinterlassenschaften der Braunkohleförderung um. Seine Bilder sind geprägt von der Auseinandersetzung mit Landschaften, die durch menschliche Eingriffe entstanden sind. Folie, Holz, Steine und Sand sind die bevorzugten Materialien seiner Collagen, in die sich manchmal auch Fundstücke wie Spuren einer entrückten Zivilisation mischen.
Die „Wandlungen“ in dieser Ausstellung sind von Menschen verursachte und gemachte. Sie bewegen sich zwischen Zerstörung und Neuerschaffung, zwischen Fiktion und Realität, zwischen Kunst und Natur und sind Aufforderung, sich mit dem bevorstehenden Energiewandel und den Folgen in dieser Region zu beschäftigen.
Zur Ausstellungseröffnung spricht:
- Prof. Dr. Bernd Guggenberger, Politikwissenschaftler und bildender Künstler
Es musizieren:
- Tobias Dutschke, Perkussion
- Dietrich Petzold, Violine
Hintergrund
Seit die Bundesregierung den Atomausstieg bis 2022 beschlossen hat, ist die Suche nach alternativen Energiequellen besonders dringlich. Gutachten und Studien werden sowohl von politischen Entscheidungsträgern als auch von Unternehmen in Auftrag gegeben. Häufig widersprechen sich die Ergebnisse. Meinen die einen Wissenschaftler, dass die Einstellung der Braunkohleförderung möglich sei, weil der Bedarf durch alternative Energiegewinnung gedeckt würde, kommen andere Fachleute zu dem Schluss, dass die Braunkohleförderung weiter ausgebaut werden müsse. Zum Weiterlesen
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