Der Terroranschlag von Paris auf die Satirezeitung CHARLIE HEBDO hat eine Debatte über Satire als Mittel der politischen Kontroverse ausgelöst. Nach den weltweiten Solidaritätsbekundungen wurde zuerst hinter vorgehaltener Hand, dann aber immer lauter die Frage gestellt, ob die Zeichner der Satirezeitung diesen kriminellen Akt nicht durch ihre Werke provoziert hätten, ob insbesondere durch ihre religionskritischen Arbeiten Grenzen überschritten wurden.
Satire soll witzig sein, aber Satire muss auch übertreiben – das ist ihr Wesen. Würde sie nicht provozieren, wäre sie keine Satire mehr. Kurt Tucholsky, der sich 1919 wegen eines kirchenkritischen Gedichts vor Gericht verantworten musste, hatte eine klare Antwort auf die Frage: Was darf Satire? Alles. Immer wieder berufen sich deutsche Satiriker, Karikaturisten und Journalisten auf diese Formel. Gebetsmühlenartig wird sie wiederholt. Trotzdem ist die Aussage stets in der Diskussion. Denn Grenzen bestehen durchaus.
Karikaturen werden regelmäßig in der Landeszentrale ausgestellt, sie gelten als die kürzeste und konzentrierteste Form der politischen Bildung. Deshalb sind auch wir gefragt: Was darf Satire?
Sie sind herzlich eingeladen. Wir würden uns freuen, wenn Sie auf die Veranstaltung hinweisen würden.
Auf einen Blick
Datum: 1. Juli, 18 Uhr, Landeszentrale
Gäste:
- Andreas Platthaus, Journalist, Frankfurter Allgemeine Zeitung
- Barbara Henniger, Karikaturistin
- NEL, Karikaturist
Ansprechpartnerin: Dr. Martina Weyrauch
Teilen auf