Unerzogen, aufsässig, unverbesserlich – solche Attribute konnten in der DDR zu Einweisungen in Umerziehungsheime, Spezialkinderheime oder Jugendwerkhöfe führen. Wer sich nicht zur staatskonformen Persönlichkeit nach sozialistischem Vorbild formen lassen wollte, wurde weggesperrt. Einen gerichtlichen Beschluss brauchte es dafür nicht.
Grit und Niklas Poppe haben mit Betroffenen gesprochen und die Hintergründe des bisher wenig beachteten Umerziehungssystems recherchiert. Der menschenverachtende Umgang mit Kindern und Jugendlichen ist dabei kein Alleinstellungsmerkmal der DDR. Die Autoren betrachten auch den Umgang mit „Schwererziehbaren“ in der NS-Zeit sowie fragwürdige Methoden in der Bundesrepublik und in Heimen der Gegenwart.
Die Weggesperrten. Umerziehung in der DDR
Ort: Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, Heinrich-Mann-Allee 107, Haus 17, Eingang: über die Friedhofsgasse, 14473 Potsdam
Datum: 15. Juni 2022, 18.00 Uhr
Gäste: Grit Poppe und Niklas Poppe (Autoren)
Ansprechpartner: Sebastian Stude
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