Der Transformationsprozess in Ostdeutschland seit 1989/90 wird oftmals als Erfolgsstory erzählt. Die Erinnerung an die Wucht des gesellschaftlichen Umbruchs, die brutale Konfrontation mit Massenarbeitslosigkeit und Abwanderung, das Gefühl der Entwertung rücken bisweilen in den Hintergrund.
Und da kommt Daniel Schulz – 1979 in Potsdam geboren – und legt ein Buch vor, das uns noch einmal vor Augen führt, was langsam in Vergessenheit zu geraten droht. Der Held seines Buches ist zehn Jahre alt, als in der DDR die Revolution ausbricht. Während sich viele nach Freiheit sehnen, hat er Angst: vor dem, was kommt und er nicht kennt. Wenig später wird er wegen seiner langen Haare von Neonazis verfolgt. Er muss sich entscheiden, auf welcher Seite er steht.
„Wir waren wie Brüder“ ist eine drastische Heraufbeschwörung der frühen 1990er Jahre – und ein nur allzu aktueller Roman über die Ursprünge von Rassismus und rechter Gewalt.
"Wir waren wie Brüder"
Ort: Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, Heinrich-Mann-Allee 107, Haus 17, Eingang: über Friedhofsgasse, 14473 Potsdam
Datum: Mittwoch, 05. Oktober 2022, 18:00 Uhr
Gast: Daniel Schulz, Autor
Ansprechpartnerin: Martina Weyrauch
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