Christian Gutsche über gute Klimakommunikation

Der Klimawandel betrifft uns alle. Klimakommunikations-Trainer Christian Gutsche findet daher, dass es wichtig ist, darüber miteinander ins Gespräch zu kommen. Er erklärt, wie Klimakommunikation gehen kann.

Klimacoach Dr. Christian Gutsche
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Unser Gesprächspartner: Klimacoach Dr. Christian Gutsche ist promovierter Physiker und hat an Solarzellen und Batterien geforscht. Seit 2005 engagiert er sich für Solidarische Ökonomie, Klimaschutz und die Energiewende. Im Februar 2023 leitete er einen Workshop auf der Tagung freier Träger der politischen Bildung in der Landeszentrale.

Was ist Klimakommunikation?

Um diese Frage zu beantworten, ist es gut, erst einmal zu überlegen, was Kommunikation ist. Nach der Definition handelt es sich um die Übertragung von Informationen. Das kann das gesprochene und das geschriebene Wort sein oder auch nonverbal, also ohne Worte, erfolgen. Sobald es dabei ums Klima geht, sei es Klimakrise, Klimagerechtigkeit oder Klimaschutz, dann sprechen wir von Klimakommunikation. Das ist an sich nichts Neues. Was aber meiner Meinung nach neu ist, ist das Bewusstsein darüber, dass es wichtig ist, darüber nachzudenken, wie man über das Klima kommuniziert. 

Warum brauchen wir Klimakommunikation?

Wir brauchen Klimakommunikation, weil wir sehen, dass wir als Gesellschaft noch nicht angemessen handeln, was die Klimakrise angeht. Es liegt nicht an der Technik. Es liegt nicht am Geld, es hakt am Willen, etwas zu drehen. Da ist es wichtig, sich Psychologie anzuschauen, sich Sozialwissenschaften anzuschauen und eben auch Kommunikation. Damit wir das Problembewusstsein erhöhen und dann vor allem die Bereitschaft, auch ins Handeln zu gehen.

Wie sieht denn gute Klimakommunikation aus?

Da gibt es natürlich sehr viele Sachen, die man berücksichtigen kann. Aber wenn ich es auf Weniges runterbreche, würde ich sagen: Was falsch gemacht wird, ist häufig, dass zu viele Informationen mitgegeben werden. Es wird zu wenig positiv emotional kommuniziert und vor allem wird sehr viel gesendet und wenig zugehört. Das heißt, es wird wenig geschaut, wer ist denn mein Gegenüber? Wie tickt er oder sie und was bewegt die Person?

Das heißt, gute Klimakommunikation ist empathisch, sie guckt auf den Gegenüber, sie ist also zielgruppenspezifisch. Sie hat ein Ziel und ist sich dessen bewusst, was sie erreichen will. Das heißt, sie schaut, was sind positive Emotionen, was sind Werte und Vorbilder? Was sind Dinge, die motivieren? 

Was sollte man vermeiden?

Ich finde, man sollte vor allem Arroganz vermeiden. Ich habe den Eindruck, dass häufig Schuldzuweisungen geäußert werden und dass zu viel getrennt wird. Was wir aber brauchen, um die Klimakrise zu lösen, ist ein Gefühl von „Wir schaffen das nur gemeinsam.“

 

Anm. d. Red.: Das Gespräch mit Christian Gutsche haben wir im Rahmen unserer Veranstaltung „Klimawandel und Nachhaltigkeit: Wie moderieren wir Kontroversen in der politischen Bildung?" aufgezeichnet. Für die schriftliche Form wurden die Fragen und Antworten redaktionell bearbeitet und gekürzt. Es gilt das gesprochene Wort. Den vollständigen Wortlaut hören Sie in unserem Podcast "Was ist da los? Über Politik und Gesellschaft".

Podcast "Was ist da los? Über Politik und Gesellschaft" 

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Toralf Staud. Redakteur bei klimafakten.de
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Toralf Staud über Menschen, die sich vor Zumutungen schützen
 

Rund 99 Prozent der Studien  kommen zu dem Ergebnis, dass der Mensch hauptsächlich für den Klimawandel verantwortlich ist. Trotzdem verharmlosen oder leugnen Menschen genau das. Warum tun sie das und wie kann man darauf reagieren? 

BLPB, April 2023

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