Weit bevor die Lindenstraße 54/55 ein Ort der politischen Repression wurde, war das ehemalige »Große Holländische Haus« Schauplatz der bürgerlichen Emanzipation in Potsdam. Von 1809 bis 1817 tagte hier die nach der Preußischen Städteordnung von 1808 gewählte Stadtverordnetenversammlung. Seit 1820 wurde dann am gleichen Ort zu Gericht gesessen und die Lindenstraße 54/55 war Bühne für die Jahrzehnte dauernde Loslösung der Gerichtsbarkeit aus der Stadt- und Staatsverwaltung hin zu ihrer Unabhängigkeit als dritte Säule der Gewaltenteilung in einem Rechtsstaat.
Nach einer Kurzführung durch diesen geschichtsträchtigen Ort diskutieren der Historiker und Zeitzeuge Thomas Wernicke und die Zeitzeugen Ute Bankwitz und Dr. Helmut Przybilski über die Wege und Irrwege der Demokratieentwicklung in Potsdam. Neben einem Rückblick auf die Historie seit 1808 liegt der Schwerpunkt der Debatte auf der Zeit des Aufbruchs 1989, der kommunalen Selbstverwaltung seit 1990 und dem Ausblick auf die Zukunft der kommunalen Demokratieentwicklung und Selbstbestimmung.
Im Rahmen der Reihe »Menschen unter Diktaturen« laden die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße und die Fördergemeinschaft »Lindenstraße 54« herzlich zur Veranstaltung ein.
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