Nach Kamerun führt uns der heutige Tag. Mittelpunkt ist das Huhn. Wir kochen Huhn auf afrikanisch und sehen + diskutieren den Film
„Hühnerwahnsinn”
Wie Europas Exporte Afrika schaden
Ein Film zur Globalisierung am Beispiel Kameruns.
Europas Hühnerüberschüsse als Fast Food für Afrika. Zu Dumpingpreisen wird in Mittel- und Zentralafrika gefrorenes Hühnerfleisch angeboten. Die Folgen sind fatal: Weil es an Kühlanlagen und Eisschränken fehlt, wurden auf den lokalen Märkten oft verdorbene Hühnerreste verkauft. Salmonellen sind unsichtbar. Die importierten Hühnchen aus der EU waren billig und wurden meist als Teile verkauft.
Auch für die kamerunischen Geflügelzüchter hatten die billigen EU-Importe fatale Folgen. Sie konnten mit der Konkurrenz aus Europa nicht mehr mithalten und mussten aufgeben. Jahrelange Aufbauarbeit von kleinbäuerlicher Geflügelhaltung zur Armutsbekämpfung durch internationale Geber wird durch die Globalisierung vernichtet.
Afrikanische Bauernorganisationen fordern daher gemeinsam mit europäischen Entwicklungsorganisationen, den Export von Billigfleisch angesichts der fragwürdigen hygienischen Bedingungen zu unterbinden. Im Film kommen kamerunische Verbraucherinnen und Bauernvertreter zu Wort.
Das diesjährige Thema ist Afrika. Ein Kontinent der aus unzähligen Perspektiven heraus betrachtetwerden kann. Geplant ist eine Veranstaltungsreihe, die wir in ähnlicher Form bereits zum 4. Mal durchführen wollen. Da wir gute Erfahrungen gemacht haben, ein Angebot für alle Sinne vorzuhalten, wollen wir auch 2013 dabei bleiben. Die bewährten PartnerInnen (Puerte Alegre, ADFC) sollen beibehalten werden, eine Erweiterung ist geplant.
Einbezogen werden sollen die RAA, Freiwilligenzentrum und der Stadtgarten, der Mitglieder aller Alters- und Nationalitätengruppen hat. Bei der Hinwendung zu den großen Themen in Afrika und ihren globalen Folgen versuchen wir, uns ihnen aus unterschiedlichen Perspektiven anzunähern: Die DozentInnen sind politische BildungsferentInnen, aber auch BürgerInnen, die in Afrika gelebt und in Entwicklungsprojekten gewirkt haben. Das Kochen übernimmt ein ausgebildeter Koch, wenn wir afrikanische BürgerInnen darfür gewinnen können, würden wir diese einbeziehen. Gekocht wird nur mit Material aus dem Weltladen.
Ziel ist es, über bestimmte Prozesse, Zusammenhänge und Situationen zu informieren. Es geht um Erkenntniszuwachs, aber auch um Anleitung zum Handeln. Vielleicht werden TeilnehmerInnen für den interkulturellen Garten gewonnen, der für ein Miteinander der Kulturen wirbt, vielleicht gibt es neue Entscheidungen beim Einkaufen, vielleicht gibt es auch von SeniorInnen eine Entscheidung für einen sozialen Einsatz in den sogenannten Entwicklungsländern? Ein weiteres Ziel ist es auch, Menschen zusammenzuführen und über gemeinsames Erleben Freude am Miteinander und Interesse am gemeinschaftlichen Umgang mit den „großen” Themen der Welt zu haben.
Meinungs- und Betrachtungsvielfalt zu erleben, zu verstehen und zu tolerieren, ist wesentliches Ziel der Veranstaltungen. Bildung ermöglicht größenen Handlungsspielraum, den zu erschaffen, ist unsere Absicht. Natürlich geht es immer auch um Teilnehmergewinnung und -bindung und um die Pflege der Kooperationen im Stadtraum. Da der Stadtgarten von der VHS betrieben wird, geht es auch um Einbeziehung der GärtnerInnen und um Werbung für das Projekt.
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