Die Deutsche Arbeitsfront, mitgliederstärkste Organisation des „Dritten Reichs“, besaß einen riesigen Unternehmenskomplex. Mit schließlich etwa 200.000 Arbeitnehmern und einem Umsatz von ca. zwei Mrd. RM im Jahr gehörte er zu den größten deutschen Konzernen. Tätig war dieses Unternehmenskonglomerat im Bank- und Versicherungsgewerbe, im Bau- und Wohnungswesen, im Verlagswesen und Buchhandel, im Auto-mobil- und Schiffsbau, im Einzelhandel sowie weiteren Branchen.
In seinem soeben erschienenen Buch "Das Wirtschaftsimperium der Deutschen Arbeitsfront 1933–1945" (2012) stellt Rüdiger Hachtmann erstmals ausführlich die rasante Entwicklung der einzelnen Konzernteile zwischen 1933 und 1945 dar und skizziert auch deren jeweilige Vorgeschichte sowie "Spuren" nach dem Krieg. Außerdem diskutiert der Autor zahlreiche Grundfragen der Geschichte des "Dritten Reichs": Warum beschränkten sich NS-Organisationen wie die DAF nicht auf die politische Sphäre, warum wurden sie auch als Unternehmer tätig? Welche Folgen hatte dies für die gesamt-wirtschaftlichen Konstellationen? Wie reagierten die privatwirtschaftliche Konkurrenz und die politischen Rivalen? Welche politischen Aufgaben wies die DAF ihrem Konzern zu? Und was hielt das Unternehmenskonglomerat der Arbeitsfront überhaupt zusammen?
Veranstalter: Stiftung Topographie des Terrors, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Grußwort: Prof. Dr. Frank Bösch, ZZF Potsdam
Vortrag: Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann, ZZF Potsdam
Moderation: PD Dr. Johannes Bähr, Freie Universität Berlin/Goethe-Universität Frankfurt/M.
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