
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten
Europa steckt in der Krise: So genannte Rettungsschirme gegen die Finanz- und Wirtschaftskrise werden eilig aufgespannt, völkerrechtliche Verträge mit weit reichenden Eingriffen in die nationalen Politiken der EU-Länder vereinbart. Die Bürger werden in der Regel nicht an diesen Entscheidungsprozessen beteiligt. Welche Folgen ergeben sich daraus für die Demokratie in Europa? Welche Rolle spielen die Institutionen der EU? Brauchen wir eine europäische Verfassung oder hat die Europäische Union keine Zukunft mehr? Und welche Rolle spielt Deutschland dabei? Über diese und andere Fragen diskutieren Experten aus unterschiedlichen fachlichen –und generationellen – Blickwinkeln.
Gäste:
Jan Philipp Albrecht, Mitglied des Europäischen Parlaments
Seit 2009 ist Jan Philipp Albrecht Deutschalands jüngster Abgeordneter im Europäischen Parlament. Er ist Mitglied im Innen- und im Rechtausschuss des Europäischen Parlaments. Als kritischer Jurist, sieht er die Krise in Europa als Chance an, die zu mehr Demokratie führen kann. Schon in den Jahren in der basisdemokratisch organisierten Grünen Jugend hat er erlebt, wie Demokratie in der Praxis funktioniert.
Dr. Julia Langbein, Politikwissenschaftlerin an der FU Berlin
Frau Dr. Julia Langbein ist am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin im Zentrum für Europäische Integration angestellt. Während ihres Studiums der Politikwissenschaft war sie an Universitäten in Florenz, Berlin und St. Petersburg tätig. Seit April diesen Jahres ist sie an der FU Berlin Dozentin für Europäische Integration. Sie sagt, dass Solidarität unabdingbarer ist in Zeiten der Finanzkrise.
Dr. Hans-Otto Bräutigam, Minister für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg a.D.
Dr. Hans-Otto Bräutigam ist ein ausgewiesener Kenner Brandenburgs und der Welt. Er war Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in New York und Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR. Die Aufgabe des Ministeramtes als Europaminister begleitete er über neun Jahre und kann jetzt aus einer distanzierten Perspektive und Umsicht auf die aktuelle Krise blicken.
S. E. Botschafter Georges Santer, Botschafter des Großherzogtums Luxemburg
Die Jahre lange Tätigkeit als Diplomat des Großherzogtums Luxemburg in Europa und der Welt (China) verschaffte Georges Santer einen Einblick in die Funktionsweise der europäischen Institutionen und verschiedenste Krisenbewältigungsmechanismen. Hinzu kommt, dass der Deutschland und Frankreich, hier war auch Botschafter, in der Diskussion aus einer Perspektive des Außenstehenden betrachten kann.
Claudine Nierth, Vorstandssprecherin des Vereins mehr Demokratie e.V.
Frau Nierth setzt sich schon seit Jahren für die Ausübung und Etablierung von direkter Demokratie in Deutschland und Europa ein. 1997 war sie eine der drei Initiatoren des ersten Volksbegehrens „Mehr Demokratie“ in Hamburg. Auf Bundesebene hat sie den Anstoß für den weißen Omnibus für Direkte Demokratie gegeben.
Moderation: Alfred Eichhorn
Die Podiumsdiskussion wird moderiert von dem Radiomoderator und freien Journalisten Alferd Eichhorn. Bis 2009 war er Redakteur und Moderator von "FORUM - die Debatte im Inforadio".
Weiterführende Links
- Jan Philipp Albrecht, MdEP
- Dr. Hans-Otto Bräutigam, 1989/90-1999 Minister für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten (Brandenburg)
- Dr. Julia Langbein, Politikwissenschaftlerin, FU Berlin
- Claudine Nierth, Vorstandssprecherin Verein mehr Demokratie e.V.
- S.E. Georges Santer, Botschafter des Großherzogtums Luxemburg
Moderation: Alfred Eichhorn
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Kommentare
KommentierenEU-Krise
5 Experten, 1 Moderator und das Publikum diskutierten heftig und lange gegen die Krise in Europa an. Fortsetzung folgt am 28. November bei der nächsten Veranstaltung mit neuen Gästen.
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