Der Bereich Kommerzielle Koordinierung

Buchpräsentation und Gespräch

Den Bereich Kommerzielle Koordinierung und seinen Chef, Alexander Schalck-Golodkowski, umgibt der Mythos des "Sensationellen" und "Skandalösen": Die KoKo angeschlossenen Firmen handelten mit Waffen und Kunstgütern, beschafften für das MfS Spionagetechnik und versorgten die DDR-Volkswirtschaft mit solchen Erzeugnissen, für die westliche Länder Embargos gegenüber den Staaten des Ostblocks verhängt hatten. Das wichtigste Unternehmen im KoKo-Verbund, die Intrac, war am Freikaufgeschäft mit politischen Gefangenen der DDR beteiligt, indem sie die im Austausch für die entlassenen Häftlinge erhaltenen Waren an internationalen Börsen weiterverkaufte. Dieser eigenständige Firmenverbund agierte im Wesentlichen außerhalb des Plans des DDR-Außenhandels und versuchte, systemimmanente Defizite der Staatswirtschaft zu mildern. Welche Wirkungen die KoKo-Tätigkeit auf die wirtschaftliche Entwicklung der DDR hatte, wie das alltägliche Geschäft der Unternehmen der KoKo aussah, welche Privilegierung diese Unternehmen hatten – diesen Themen geht Matthias Judt in seiner neu erschienenen Studie nach und kommt zu dem Fazit, dass der Bereich KoKo eher zum Niedergang des Landes beigetragen hat, als diesen zu verhindern.

Begrüßung:
Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundestiftung Aufarbeitung

Im Gespräch:
Andreas Förster, Journalist
Dr. Hans-Joachim Jeschke, 1985-90 Generaldirektor des VEB Synthesewerk Schwarzheide
Dr. Matthias Judt, Wirtschaftshistoriker am ZZF Potsdam und Autor des präsentierten Buches "Der Bereich Kommerzielle Koordinierung"

Moderation:
Dr. Christoph Links, Verleger

Veranstalter:
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Verlag Ch. Links

Veranstaltungsort:
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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