Die Parolen der Rechten sind mittlerweile unüberhörbar geworden. Genauso die Gewalt, die sich gegen jene Menschen richtet, die als „fremd“ wahrgenommen werden. Mit erschreckender Kontinuität wiederholen sich seit Jahrzehnten rassistisch motivierte Ausschreitungen, Angriffe und Morde in der Bundesrepublik Deutschland.
DER ZWEITE ANSCHLAG dokumentiert die bisher kaum beachtete Perspektive der Betroffenen dieser Gewalt und stellt sie in den Mittelpunkt. In tiefgehenden Interviews entwickelt der Film ein präzises Bild der teils traumatischen Erlebnisse, welche die Protagonist/innen des Films durchlebt haben. Doch es bleibt nicht dabei. Angesichts von anhaltenden rassistischen Ausschreitungen, der unzureichenden Aufklärung des NSU-Komplexes und einem Erstarken der Rechten haben Mai Phương Kollath, Ibrahim Arslan und Osman Taşköprü eine Entscheidung getroffen: Sie werden nicht länger schweigen, sondern für eine lückenlose Aufklärung und ein Ende der Gewalt eintreten.
DER ZWEITE ANSCHLAG führt ihre Geschichten in einer vielschichtigen Erzählweise zusammen und eröffnet einen detaillierten Einblick in den Kampf migrantischer Communities gegen Rassismus in Deutschland.
Zum Internationalen Tag der Menschenrechte sprechen wir mit der Regisseurin Mala Reinhardt und Mai Phương Kollath darüber, wie die Stimmen und Geschichten der Betroffenen rassistischer Gewalt in den Mittelpunkt treten können und fragen nach den Möglichkeiten von Empowerment und Widerständigkeiten migrantischer Communities in Deutschland.
Mala Reinhardt (Regie und Produktion) Studierte Ethnologie in Köln und verbrachte für ihre Abschlussarbeit mehrere Monate in Indien und Uganda. Ihr Film „Rupa“ wurde auf verschiedenen deutschen und internationalen Filmfestivals gezeigt. 2015 zog sie nach Berlin, wo sie ein Jahr lang Dokumentarfilmregie an der filmArche studierte, bevor sie im Oktober 2017 ihr Masterstudium Regie an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF begann.
Mai Phương Kollath kam als Vertragsarbeiterin in die DDR und war damals über 10 Jahre im Rostocker „Sonnenblumenhaus“ untergebracht. Sie ist eine wichtige Zeitzeugin des Brandanschlags 1992 und verarbeitet ihre Erfahrungen heute u.a. auf der Theaterbühne.
Weitere Informationen zum Film finden Sie hier.
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