- Vortrag von Dr. Gerd Koenen -
Aufstieg und Zerfall der ehemaligen Sowjetunion und ihres „sozialistischen Weltlagers“ gehören noch immer zu den erstaunlichsten und erklärungsbedürftigsten Phänomenen des 20 Jahrhunderts. In welchem Verhältnis standen die inneren, systemischen Faktoren zu den äußeren, globalen Bedingungen – und lässt sich das überhaupt trennen? Gerd Koenen, Autor des jüngst erschienenen Buchessays „Was war der Kommunismus?“, versucht, einige der zentralen Motive und Logiken dieses dramatischen Transformationsprozesses vom Zenith der Macht Stalins um 1950 bis zum Beginn der Ära Putin um 2000 herauszupräparieren.
Dr. Gerd Koenen (geboren 1944 in Marburg) studierte Romanistik, Geschichte und Politik und arbeitet als Publizist, Schriftsteller und Historiker. Sein Hauptarbeitsgebiet sind die deutschrussischen Beziehungen im 20. Jahrhundert und die Geschichte des Kommunismus. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er mit den Büchern über den Kommunismus als Utopie der Säuberung (1998) und der autobiographisch geprägten Schilderung der linksradikalen Szene der 70er Jahre in Das rote Jahrzehnt (2001) bekannt. Seine bekanntesten Bücher sind: "Die großen Gesänge - Lenin, Stalin, Mao Tse-tung. Führerkulte und Heldenmythen", 1991; "Deutschland und die russische Revolution" (mit Lew Kopelew), 1998; "Utopie der Säuberung - Was war der Kommunismus?", 1998; „Der Russland-Komplex. Die Deutschen und der Osten 1900 – 1945“, München 2005; „Was war der Kommunismus? Ein historischer Essay“, Göttingen 2010.
Teilen auf
Bewertung
Neuen Kommentar hinzufügen