Im Juni 1945 richtete der sowjetische Geheimdienst (NKWD) am Haft- und Gerichtsort in der Lindenstraße 54/55 sein zentrales Untersuchungsgefängnis für Brandenburg ein. Darüber, wie viele Häftlinge zwischen 1945 und 1952 inhaftiert waren, welche Delikte ihnen vorgeworfen wurden und welche Strafen das Sowjetische Militärtribunal verhängte, gab es bisher keine exakten Angaben. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde die Gefangenenkartei des DDR-Innenministeriums systematisch ausgewertet. Auf dieser Grundlage ist es möglich, die Verurteilungsgründe, die Haftverläufe und die Sozialstruktur der Häftlinge im zeitlichen Verlauf zu beschreiben. Die Ergebnisse der Analyse werden in Potsdam erstmals vorgestellt.
Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Menschen unter Diktaturen" in der Gedenkstätte Lindenstraße
Vortrag von Farina Münch (ZZF Potsdam):
"Die Häftlinge des sowjetischen Geheimdienstes im Land Brandenburg"
Moderation:
Priv.-Doz. Dr. Thomas Schaarschmidt (ZZF Potsdam)
Veranstalter:
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Gedenkstätte Lindenstraße für die Opfer politischer Gewalt im 20. Jahrhundert, Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der Kommunistischen Diktatur (LAKD), Fördergemeinschaft "Lindenstraße 54"
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