Das Ministerium für Staatssicherheit verfügte über einen gigantischen Apparat, der geheimpolizeilich und nachrichtendienstlich die innere wie äußere Sicherheit der DDR garantieren sollte. Das Instrument schlechthin waren seine inoffiziellen Mitarbeiter (IM). Wie viele inoffiziellen Mitarbeiter gab es seit 1950? Wie viele Frauen waren darunter? Wie viele Minderjährige? Wie war dieses Netz in der DDR und in der Bundesrepublik verteilt? Wie alt waren die heimlichen Informatoren in der Regel? Welche Herkunft und welche Motive hatten sie? Wie wurde man IM? Wie groß war ihr Beitrag zum Erhalt der SED-Diktatur?
Dr. Helmut Müller-Enbergs studierte Politologie in Münster und Berlin. 1990-1992 arbeitete er als Pressesprecher der Fraktion Bündnis 90 im Brandenburger Landtag. Seit 1992 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU). 2008 war er Gastprofessor an der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Syddansk Universitet in Odense (Dänemark), seit 2010 ist er dort Honorarprofessor. Gegenwärtig ist er Gastprofessor an der Universität Gotland (Schweden). Seine thematischen Schwerpunkte sind Grundlagenforschungen zu den inoffiziellen Mitarbeitern und der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des DDR-Staatssicherheitsdienstes sowie zu Spionage und Nachrichtendienstpsychologie. 2010 wurde Helmut Müller-Enbergs in die "Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Geschichte und Bewältigung von Folgen der SED-Diktatur und des Übergangs in einen demokratischen Rechtsstaat im Land Brandenburg" und in die "Kommission zur Überprüfung des Landtags Brandenburg auf Kooperation mit dem MfS" berufen.
Moderation: Dr. Hans-Hermann Hertle, ZZF
Veranstalter: Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), Gedenkstätte Lindenstraße für die Opfer politischer Gewalt im 20. Jahrhundert, Die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur
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