Gedenkveranstaltung anlässlich des 60. Jahrestages des Baus der Berliner Mauer

Gedenkveranstaltung

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Freiheit, Straßenschild an einer Backsteinfassade.
© birdys | Photocase.de
Vor 60 Jahren begann in Berlin der Bau der Mauer, die für 28 Jahre das Leben von Millionen von Menschen gezeichnet hat. Tausende Bürger der DDR versuchten nach dem Mauerbau zu Land, zu Luft und zu Wasser in die Freiheit zu gelangen und von ihrem Menschenrecht auf Freizügigkeit Gebrauch zu machen.
 
Vielen gelang die Flucht, andere scheiterten und mussten mehrere Jahre ihres Lebens in den Gefängnissen der DDR verbringen. Ein sehr großer Teil saß wegen „versuchter Republikflucht“ in der Strafvollzugsanstalt Cottbus ein. Weit über tausend Fluchtwillige mussten jedoch ihr Leben an der Berliner Mauer, der innerdeutschen Grenze, in der Ostsee oder an den Grenzen anderer osteuropäischer Länder lassen.
 
Am Freitag, den 13. August, lädt das Menschenrechtszentrum Cottbus um 18:30 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung anlässlich des 60. Jahrestages des Baus der Berliner in die Räume der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus (Bautzener Straße 140) ein.
 

Lesetipp

Während dieser Gedenkveranstaltung wird zunächst Dr. Steffen Alisch, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Menschenrechtszentrum Cottbus, mit einem Impulsreferat über den „Mauerbau – Vorgeschichte, Hintergründe, Folgen und Reaktionen“ die Auseinandersetzungen der Siegermächte und ehemaligen Alliierten des Zweiten Weltkrieges um die Geschicke Berlins analysieren. Beleuchtet werden auch die unterschiedlichen Interessen der Akteure in Moskau und Ost-Berlin. Ging es diesen bei der Sperrung der Sektorengrenzen in Berlin ausschließlich um Verhinderung der Flucht aus Ost-Berlin und der DDR oder bestanden darüber hinaus gehende Ziele? Wie reagierten Bevölkerung und Politik in Ost- und Westdeutschland auf die neue Situation?
 
Im Anschluss an die historische Einordnung der Ereignisse folgt ein Gespräch mit dem Zeitzeugen Joachim Neumann (*1939). Der gebürtige Ost-Berliner steckte damals noch mitten in seinem Bauingenieur-Studium in Cottbus, als die DDR-Führung 1961 entschied, über Nacht die Westsektoren der geteilten Stadt abzuriegeln. Dank eines ausgeklügelten Plans und mithilfe eines Schweizer Passes, dessen Inhaber er zum Verwechseln ähnlich sah, gelang ihm noch im Dezember desselben Jahres die Flucht nach West-Berlin. In den folgenden Jahren war er als Tunnelbauer an der Errichtung von insgesamt sechs Fluchttunneln unter der Berliner Mauer beteiligt; u.a. auch am legendären „Tunnel 57“, durch den 1964 die namensgebende Anzahl von 57 Menschen in den Westen fliehen konnte – darunter auch Neumanns Freundin, die zuvor lange Zeit in DDR-Haft saß. Joachim Neumann wird über seine Beweggründe, Erlebnisse und Erfahrungen als Tunnelbauer von West-Berlin aus, von Verzweiflung, Mut und Hoffnung sprechen.
 
Der Eintritt ist frei! Besucher sind herzlich willkommen!
 
Die Präsenzveranstaltung findet bei gutem Wetter unter Einhaltung der aktuellen Abstands- und Hygieneregeln im Hof der Gedenkstätte, ansonsten im Veranstaltungsraum statt.
 
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