„Generationensolidarität“ – ein ostdeutsches (Nachwende)Phänomen?

Vortrag und Diskussion

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Großfamilie
Foto: Ojedamd, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Während im Westen Deutschlands zwanzig Jahre nach dem Krieg die große Abrechnung zwischen der Jugend und der Elterngeneration begann, scheinen in Ostdeutschland zwanzig Jahre nach der Friedlichen Revolution Verständnis und Solidarität zwischen diesen beiden Gruppen vorzuherrschen. Ist dieser Befund wirklich zu verallgemeinern? Und wenn ja, was sind die Ursachen dieses Phänomens?

Autor der These von der Generationensolidarität ist Thomas Schubert, Jahrgang 1970. Er glaubt nicht an ein „68 Ost“ und macht dafür u.a. ein selbst im Streit noch funktionierendes solidarisches Grundverständnis zwischen den Generationen verantwortlich. Daneben sieht er selbstverständlich auch politische, historische und soziologische Gründe.

Gern werden Mangelwirtschaft, Bastlertum, gemeinsames Töpfen im Kindergarten und kollektives Nacktbaden als Kitt der ostdeutschen Gesellschaft benannt. Sind sie auch die Ursache für die Solidarität zwischen den Jungen und Alten? Oder sind es doch eher die gemeinsamen Transformationserfahrungen? Fragen, die in der Veranstaltung diskutiert werden sollen.

 

Thomas Schubert

Thomas Schubert

Gast: 

Thomas Schubert,
Philosoph und Mitarbeiter am Einstein-Haus Caputh

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Sehr geehrte Damen und Herren,

das im Beitrag veöffentlichte Bild  einer Großfamilie würden wir gern in unserem neuen Biologie-Schulbuch "Bioskop" verwenden. Können Sie uns die Bilddaten (300 dpi) zur Verfügung stellen? Wie sind Ihre Veröffentlichungsbedingen?

Mit freundlichen Grüßen

Bildredaktion

Ingeborg Kassner

Sehr geehrte Frau Kassner,

das Bild ist auf Wikipedia unter CC-Lizenz veröffentlicht. Sie können es unter den dort genannten Bedingungen benutzen.

Viele Grüße aus Potsdam

In seinem Vortrag in der Landeszentrale untersuchte Thomas Schubert die Entwicklung eines Phänomens, das er als spezifisch ostdeutsch bezeichnet: Generationensolidarität. Mit dem Begriff beschreibt er eine besondere Form der Kommunikation in den neuen Bundesländern, die sich im Transformationsprozess im Zuge der Deutschen Einheit zwischen den Generationen herausgebildet habe.

Schubert stellt die "Generationensolidarität" dabei als ausdrückliches Gegenmodell zur Generationenauseinandersetzung der so genannten 68er im Westen der Bundesrepublik vor. Sollte es ein '68 Ost geben, dann sähe dies wohl ganz anders aus. Die "3te Generation Ostdeutschland" trete als eine "unschuldige Generation" an, den wohl undramatischsten Generationenwechsel der deutschen Geschichte zu vollziehen.

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