Die Berichterstattung in den Medien über die Situation im Nordirak beschränkt sich in den letzten Monaten auf die militärische Offensive gegen Mosul und die flüchtende Bevölkerung aus der umkämpften Stadt. In Vergessenheit sind die 1,5 Millionen Flüchtlinge geraten, die seit 2,5 Jahren nach Kurdistan geflüchtet sind. Häufig sind sie nur wenige Kilometer entfernt von ihren zertrümmerten Heimatorten und Häusern. Seit dem Herbst 2016 werden diese Orte, einer nach dem anderen, aus der Gewalt des IS befreit, sie gleichen aber Trümmerfeldern.
Welche Chancen gibt es für die Flüchtlinge dorthin zurückzukehren? Vielfach ist zu hören, dass weder Jesiden noch Christen den Moslems vertrauen. Welche Perspektiven haben sie für ein friedliches Zusammenleben in der moslemischen Mehrheitsgesellschaft, wenn sich ehemalige Nachbarn nur mit Angst, Misstrauen und Hass begegnen?
Sylvia Wähling, die geschäftsführende Vorsitzende des Menschenrechtszentrums Cottbus, war in Kooperation mit der in Frankfurt am Main ansässigen Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und einer achtköpfigen Gruppe aus Deutschland vergangene Weihnachten in das Kriegsgebiet im irakischen Kurdistan gereist und berichtet ihrem Vortrag über ihre Erlebnisse und Eindrücke aus der Region.
Die ehrenamtlichen Helfer, die ihren Urlaub über die Feiertage mit den christlichen Flüchtlingen aus der Region von Telskuf und Batnaya verbrachten, verteilten 1.000 Pakete zu je 15 kg an 1.000 christliche Familien und feierten mit ihnen am 25. Dezember das Weihnachtsfest. „Wir wurden mehrfach mit der Aussage konfrontiert, dass es in Europa Tierschutzorganisationen gibt, aber keiner sich für die Christen im Nordirak einsetzt. Unsere Botschaft ist, dass wir den Menschen vor Ort helfen können, damit der Irak nicht christenfrei wird. Die Lage dort ist schwierig aber nicht hoffnungslos, denn es gibt einige konkrete Ideen, die den Menschen Hoffnung machen“, erklärt Sylvia Wähling.
Interessierte Besucher sind zum Vortrag mit Informationen und Eindrücken aus erster Hand herzlich eingeladen! Es wird kein Eintritt erhoben.
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