
Ausschnitt aus der Einladung zur Veranstaltung
Wer das Land verlassen wollte, musste mit Schikanen und langen Wartezeiten rechnen. 24 solcher Schicksale wurden in einem Buch beschrieben, dass am 17. März durch die Herausgeber Jana Göbel und Matthias Meisner im Menschenrechtszentrum Cottbus vorgestellt wird.
Es konnte Jahre dauern, bis man rauskam. Die meisten, die damals einen Ausreiseantrag stellten, hatten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Denn nach dem Tag des Antrags, wurden fast alle vom System wie Verräter behandelt. Berufliche Degradierungen verbunden mit Lohnkürzungen waren oft die Folge, der Verlust des Studienplatzes, aber auch Nachteile für die Kinder in der Schule oder bei deren Berufswahl. Teilweise wendeten sich Nachbarn, Freunde, Kollegen oder sogar Verwandte ab. Häufig mischte auch die Stasi mit. Es sollte wehtun und es sollte abschrecken. Doch das verfing nicht, die Zahl der Ausreiseanträge stieg Jahr um Jahr.
Etwa 400.000 Menschen verließen auf diesem Weg die DDR. Für viele Ausreisewillige bedeutete das eine zermürbende Zeit jahrelangen Wartens und Abschiednehmens - mit dem alten Leben und mit dem Land hatten sie weitgehend abgeschlossen. Doch das neue Leben auf der anderen Seite der Mauer ging nicht los. Um diese Wartezeit geht es in der Lesung im Menschrechtszentrum in Cottbus. Wie übersteht man so eine Zeit der Ungewissheit? Wem konnte man noch trauen? Was hat den Menschen Mut gemacht? Und hat es sich gelohnt?
Sie sind herzliche eingeladen! Der Eintritt ist frei!
Die Lesung ist eine Veranstaltung des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Außenstelle Frankfurt (Oder) in Kooperation mit dem Menschenrechtszentrum Cottbus.
Von 16.00-19.00 Uhr findet in den Räumen der Gedenkstätte eine Bürgerberatung zur Einsicht in die Stasi-Akte statt.
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