Unsichtbar und doch da! – Die Kinder von politisch Inhaftierten in der DDR

Online-Veranstaltung

Netzpodium

Am Mittwoch, den 15. Juli, um 19:00 Uhr lädt das Menschenrechtszentrum Cottbus zu einer digitalen Diskussion über das Internet zum Thema „„Unsichtbar und doch da! – Die Kinder von politisch Inhaftierten in der DDR“ ein.

Menschen, die aus politischen Gründen in der DDR inhaftiert waren, sind zum größten Teil rehabilitiert. Viele bekommen mittlerweile eine Entschädigung für die Zeit hinter Gittern. Bisher werden allerdings die Nachkommen politisch Verfolgter als Opfergruppe vergessen. Sie waren zwar selbst nicht inhaftiert, litten aber dennoch unter den willkürlichen und staatlich angeordneten Eingriffen der SED-Diktatur. Aufgrund der Inhaftierung eines oder beider Elternteile konnten die Kinder bestenfalls bei anderen Familienangehörigen bleiben oder sie kamen in ein Heim, bis hin zur staatlich angeordneten Zwangsadoption.

30 Jahre nach dem Mauerfall ist es an der Zeit, dass diese Kinder als Opfer von DDR-Unrecht anerkannt werden und eine daraus resultierende Rehabilitierung ermöglicht wird.

Im Netzpodium am kommenden Mittwoch, die Interessenten über das Internet verfolgen können, diskutieren folgende Podiumsgäste mit:

Annette Pein, heute Direktorin der deutschen Sonnabendschule in Boston, USA. Ihre Eltern gerieten in den 1980er Jahren wegen wiederholter Ausreiseantragstellungen und „Beeinträchtigung staatlicher Tätigkeit“ in Haft. Ihre Mutter war im Frauenzuchthaus Hoheneck in Stollberg inhaftiert und ihr Vater im Zuchthaus Cottbus. Als 16-Jährige sorgte sie dafür, dass sie und ihre jüngeren Geschwister nicht ins Heim kamen und musste sich um sie kümmern.

Luca Ribeiro da Silva, dessen Vater Mitte der 1980er Jahre in Cottbus inhaftiert gewesen ist, hat die Lebens- und Leidensgeschichte des Vaters sowie seine eigenen damit verbundenen Gefühle in einem Buch verarbeitet.

Peter Keup, war Anfang der 1980er Jahre in Cottbus inhaftiert. Ihm wurde die Geburt seines Sohnes vom Gefängnispersonal vorenthalten. Heute arbeitet er als Historiker in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, seinem ehemaligen Gefängnis.

Katrin Behr, Vorsitzende des Vereins „OvZ-DDR e.V. – Hilfe für die Opfer von DDR-Zwangsadoptionen“. In der UOKG e.V. – Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft berät sie seit 2010 hauptberuflich die Betroffenen von DDR-Zwangsadoptionen und Kindestrennungen.

Sylvia Wähling, Leiterin der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, Moderation

Für das Publikum: Fragen an die Podiumsgäste können während der Diskussion an Frau Monika Vahl über die E-Mail-Adresse info@menschenrechtszentrum-Cottbus.de gestellt werden.

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