Die "Erbgesundheitsgerichte" waren von 1934 bis zum 1939 einsetzenden Krankenmord die wichtigsten Instrumente der nationalsozialistischen "Rassenhygiene". Aufgrund fragwürdiger ärztlicher Gutachten entschieden sie oft im Fünf-Minuten-Takt über die zwangsweise Sterilisierung von rund 400.000 im Sinne der NS-Ideologie rassen- und sozialpolitisch "unerwünschten" Frauen, Männern und Jugendlichen. Mit dieser Praxis trugen die "Erbgesundheitsgerichte" nicht unwesentlich zur Durchsetzung einer rassistisch definierten Gesellschaftsordnung bei.
Anlässlich des 80. Jahrestages der ersten Sitzung des Potsdamer "Erbgesundheitsgerichts" befasst sich der Historiker und Publizist Götz Aly mit der nationalsozialistischen Konzeption von "Erbgesundheit" und ihren katastrophalen Konsequenzen während des Krieges. Moderiert wird die Veranstaltung von Winfried Süß (ZZF), einem Experten für die nationalsozialistische Gesundheitspolitik.
Informationsmarkt "Leben mit Behinderungen": 10.00 bis 20.00 Uhr
Vortrag von Dr. Götz Aly: 19.00 Uhr
Moderation: Prof. Dr. Winfried Süß (ZZF Potsdam)
Die Veranstaltung findet in der Reihe "Menschen unter Diktaturen" statt. Der Eintritt ist frei.
Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen