Das Auslieferungsverbot der sowjetischen Zeitschrift "Sputnik" in der DDR Ende November 1988 war ein deutliches Zeichen der zunehmenden Entfremdung zwischen DDR-Führung und Michail Gorbatschow. Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Veränderung) verbanden sich auch in der DDR-Bevölkerung mit der Hoffnung auf Umgestaltung. Das nahm die SED-Spitze als so bedrohlich wahr, dass sogar eine Zeitschrift verboten wurde, die darüber berichtete. Die daraus resultierenden Spannungen durchzogen die ganze ostdeutsche Gesellschaft. Selbst in der SED und ihrer Bürokratie setzten heftige Diskussionen ein. Die Opposition konnte die Parole "Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!" nun gegen die Betonköpfe im eigenen Land wenden.
mit:
Dr. Dietmar Keller (Stellvertretender Kulturminister der DDR 1984-89),
Dr. Tatiana Timofeeva (Historikerin, Moskau),
Arnold Vaatz, MdB (DDR-Bürgerrechtler),
Dr. Stefan Wolle (Historiker)
Moderation: Hans-Joachim Lorenz (Journalist)
Musikalische Umrahmung: Ekkerhard Maaß singt Lieder von Bulat Okudschawa
In Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
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