Der Film begleitet zehn Monate lang die Teilnehmer eines Integrationskurses an einer Berliner Volkshochschule in Unterricht und Alltag. Erwachsene aus 15 verschiedenen Nationen lernen nicht nur die deutsche Sprache, ihnen wird auch vermittelt, wie man sich in Deutschland zu verhalten hat. Einem Beamten der Ausländerbehörde schenkt man keine Pralinen und zu einem Termin muss man „auf die Minute genau“ kommen, denn „Zeit ist Geld“. Die Teilnehmer werden aufgeklärt über Bund und Länder, Demokratie und Rechtsstaat, Parteien und Bundestagswahl, den Nationalsozialismus und die Wiedervereinigung, über Rechte und Pflichten eines deutschen Staatsbürgers. Das Pensum der Kurse ist enorm und die Durchfallquote hoch. Vom Bestehen der Prüfung kann die Arbeitserlaubnis, der Bezug von Sozialleistungen oder die Aufenthaltserlaubnis der Ausländer abhängen. Für einige der Teilnehmer ist das von existentieller Bedeutung.
Im Alltag der Protagonisten können wir überprüfen, ob das Wunschbild, das Deutschland von sich selbst im Unterricht zeichnet, mit der Lebenswirklichkeit der Kursteilnehmer übereinstimmt. Wir erleben Situationen von absurder Komik und existentieller Tragik. Und sind aufgefordert, uns zu unserer eigenen Identität zu verhalten: Was ist denn eigentlich deutsche Kultur und wer definiert sie? Und kann man Integration verordnen?
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