Niemand kann zur politischen Bildung gezwungen werden. Die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung ist dem Grundsatz der Freiwilligkeit verpflichtet. Sie orientiert sich in ihren Angeboten an den Richtlinien im Beutelsbacher Konsens.
Die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung versteht sich als zentrale Ansprechpartnerin zu allen Fragen der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung im Land Brandenburg. Ihre Arbeit ist den folgenden Grundsätzen verpflichtet.
1. Freiwilligkeit
Niemand kann zur politischen Bildung gezwungen werden. Dieser Grundsatz gilt für alle Angebote der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung. Sie sind eine Einladung an alle, die neugierig sind und die demokratische Gesellschaft mitgestalten wollen – egal, wie alt sie sind, welche Ausbildung oder welchen Beruf sie haben.
2. Selbstwirksamkeit
Niemand wird als mündiger Bürger geboren. Die gesellschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Prozesse sind kompliziert. Es macht Mühe, sie zu verstehen. Wir alle lernen daran ein Leben lang. Die Landeszentrale möchte Neugier und Lust aufs Verstehen wecken. Sie unterstützt die Brandenburgerinnen und Brandenburger darin, selbstbestimmt an der Weiterentwicklung der demokratischen Gesellschaft mitzuarbeiten und so die Wirksamkeit ihres eigenen Handelns zu erfahren (Selbstwirksamkeit).
Brandenburgisches Erwachsenenbildungsgesetz
§ 5 Aufgaben der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung
3. Überparteilichkeit
Es gilt das Prinzip der Überparteilichkeit. Das heißt, die Landeszentrale handelt nicht im Auftrag oder auf Anweisung einer Partei. Die Landeszentrale ist eine überparteiliche Einrichtung, aber nicht neutral. Ihr Handeln wird durch den Rahmen des Grundgesetzes und die darin verankerten Werte bestimmt.
4. Bürgerorientierte Kommunikation
Politische Bildung ist grundsätzlich bürgerorientiert. Die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung ist kein Lernort im engeren Sinn, sondern ein Platz, an dem Kommunikation stattfindet. Grundlage dieser Kommunikation ist der Beutelsbacher Konsens.
Das bedeutet:
- Niemand darf in eine bestimmte Richtung gedrängt werden (Verbot von Indoktrination).
- Unterschiedliche Standpunkte sind erwünscht. Sie müssen aufgezeigt, alternative Perspektiven erläutert und im Dialog miteinander ausgehandelt werden (Kontroversitätsgebot).
- Politische Bildung soll den einzelnen Menschen in die Lage versetzen, gesellschaftspolitische Zusammenhänge zu erkennen, seine eigene Bedeutung darin zu verstehen und sich ein Urteil zu bilden, um auf dieser Grundlage handeln zu können (individuelle Urteils- und Handlungsfähigkeit)
5. Demokratiebildung
Grundwerte unserer Demokratie sind Frieden, Freiheit, Meinungsvielfalt, Toleranz und gesellschaftliche Solidarität. Sie gehören ins öffentliche Bewusstsein. Die Landeszentrale entwickelt und fördert öffentliche Bildungsangebote, die dazu beitragen, demokratische Prozesse zu verstehen und an ihnen teilzuhaben.
Besonderes Interesse gilt den Entwicklungen in Brandenburg und seinen Menschen. Die Landeszentrale stellt grundlegende Informationen zum Wesen und zur Funktionsweise von Diktaturen und Demokratien bereit . Sie fördert die kritische Auseinandersetzung mit dem Prozess der deutschen Einheit und seinen Folgen im Bundesland. Sie unterstützt die Beschäftigung mit Themen der Landesgeschichte und Landeskunde im Zusammenhang mit aktuellen Entwicklungen in Deutschland, Europa und der Welt.
Unsere Schwerpunkte für das Jahr 2024
Drei Wahlen und die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit in Brandenburg beschäftigen uns 2024 besonders. Mit Büchern, einer neuen Ausstellung, Veranstaltungen, dem Wahl-O-Mat, Fördermitteln und einem offenen Haus möchten wir dazu ermutigen, sich in die eigenen Angelegenheiten einzumischen.
6. Selbstbildung
Politische Bildung ist Selbstbildung. Sie ist dem Grunde nach ergebnisoffen. Im Vordergrund stehen keine einheitlich festgelegten Lernziele. Sie ist vielmehr ein Angebot zur Entwicklung von Fähigkeiten und Kompetenzen für bürgerschaftliches und zivilgesellschaftliches Handeln.
Die Landeszentrale berät Vereine, Stiftungen und andere freie Träger der politischen Bildung zu Fragen der Veranstaltungsorganisation, der Referentengewinnung, der Förderung und der Projektarbeit. Die Förderung erfolgt entsprechend der geltenden Richtlinie und soll verlässlich und dauerhaft landesweite Angebote sicher stellen. Die Landeszentrale ist selbst Partnerin und Vermittlerin von Kooperationen, befördert Vernetzung und Erfahrungsaustausch, um größtmögliche Synergieeffekte zu erzielen.
7. Transparenz und Wirtschaftlichkeit
Für die interne Kommunikation und das Finanzmanagement hat sich die Landeszentrale verpflichtet, alle Planungs- und Entscheidungsprozesse transparent zu gestalten. Die ihr anvertrauten öffentlichen Gelder werden sachgerecht und nach den Geboten der Wirtschaftlichkeit eingesetzt. Die gesamte Arbeit unterliegt einer selbstorganisierten kontinuierlichen Effektivitäts- und Effizienzkontrolle. In ihren Jahresberichten legt die Landeszentrale regelmäßig Rechenschaft über ihre Arbeit ab.
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Kommentare
KommentierenEinfach mal "Dankeschön!" sagen.
Liebes Team der Landeszentrale,
ich bin froh und dankbar über Ihre vielschichtige Arbeit für und mit uns. Ob in Ausstellungen, bei Diskussionsrunden oder über das Buchangebot bereichern Sie Geist und Herz. Schön, dass es Sie/Euch gibt!
Herzliche Grüße,
Matthias Kaiser
Dankeschön
:-)
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