Anlässlich des 30. Jahrestages der Wiedervereinigung erinnern deutsche Städte, Länder und Orte an den demokratischen Aufbruch, die friedlichen Demonstrationen und Proteste für offene Grenzen. Ausgeblendet wird dabei zu oft, dass zeitgleich Nationalismus und Rassismus erstarkten und sich in brutaler Weise Bahn brachen. Daher erinnern auch wir an diese Wendezeit.
Eine Zeit, die vor allem für Vertragsarbeiter*innen, Geflüchtete, Linke, Punks und Obdachlose geprägt war von einer Atmosphäre der Angst. In der Politik und Behörden Taten verharmlosten, die alltäglichen Bedrohungsszenarien nicht anerkannten und weite Teile der Bevölkerung wegschauten. In dieser Zeit galt: Wer sich der rechten Hegemonie nicht anpasste oder nicht dazu gehörte, wurde angefeindet, bedroht, gejagt, verprügelt oder gar ermordet. Ortsnamen wie Eberswalde, Trebbin, Cottbus oder Guben stehen für unfassbare Gewalttaten und sind im kollektiven Gedächtnis geblieben.
Es war nicht leicht, sich der rechten Dominanz im Land entgegenzustellen. Doch es gab mutige Menschen, die gegen die grassierende rechte Gewalt protestierten und sich mit den Betroffenen solidarisierten. In der Veranstaltungsreihe wollen wir die Menschen zu Wort kommen lassen, die Anfang der 1990er Jahre Ausgrenzung, Anfeindungen und rechte Gewalt erlebten und Menschen, die sich dagegen engagierten oder als kritische Beobachter*innen auf die Missstände aufmerksam machten.
Podiumsgespräch mit:
- Almuth Berger (ehem. Ausländerbeauftragte des Landes Brandenburg)
- Hai Bluhm (Frauenclub Viet Hong e.V., Potsdam)
- Augusto Jone Munjunga (Palanca e.V., Eberswalde)
- Charity Okezie (Internationales Center für Deutsche und Immigranten
e.V., Potsdam) (ABGESAGT) - Moderation: Abdou Rahime Diallo (Nemib e.V.)
- Intro: Marianne Ballé Moudoumbou (Pawlo e.V.)
Das Online-Gespräch findet mit Zoom statt. Sie können sich über diesen Registrierungslink für die Veranstaltung anmelden.
Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen