Wollen wir nicht, dass Rechtsextreme Debatten bestimmen, sind wir gefordert, gesellschaftliche Problemthemen offen anzusprechen und Lösungen zu finden.
Die politische Argumentation der Rechtsextremen setzt bei sozialen Problemlagen, bei angstbesetzten und konfliktbehafteten Themen an. Es geht ihnen dabei nicht um eine Diskussion; diese Probleme dienen ihnen als Beleg für eine Feststellung: die demokratische Gesellschaft als Ganzes sei ein Fehler. Ihre „Lösung“ ist ebenfalls immer dieselbe: eine grundsätzlich andere politische Ordnung, die auf der Vorstellung von einer homogenen Volks- und Schicksalsgemeinschaft beruht, die sich nach außen abgrenzt und zwangsläufig den Wunsch nach einem autoritären Staat und die gewalttätige Ausgrenzung aller beinhaltet, die nicht in dieses Weltbild passen.
Die Auseinandersetzung mit diesem politischen Programm darf sich nicht auf moralische Lehren aus der deutschen Geschichte, aus dem Nationalsozialismus und dem 2. Weltkrieg beschränken. Rechtsextremismus existiert heute. Eine demokratische Gesellschaft, die ihn als Problem wahrnimmt, muss ihn zum einen ganz konkret analytisch und aufklärerisch
kritisieren. Zum anderen greift Rechtsextremismus besonders dort, wo Defizite in der politischen Diskussion bestehen.
Wollen wir nicht, dass Rechtsextreme Debatten bestimmen, sind wir gefordert, gesellschaftliche Problemthemen offen anzusprechen und Lösungen zu finden. Das Wichtigste in der politischen Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus sind aber wir selbst, wenn wir zu unseren demokratischen Überzeugungen stehen und unsere Meinungen einbringen. So machen wir Demokratie konkret erfahrbar.
Auszüge aus: Daniel Krüger, Brauner Spuk? – Rechtsextreme in Südbrandenburg und was wir tun können. Eine Informationsbroschüre über Rechtsextremismus in der Region. Hg. Demos – Brandenburgisches Institut für Gemeinwesenberatung/ Mobiles Beratungsteam Cottbus (Dezember 2012)
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