Die rechtsextremistische Musikszene ist in Bewegung. Neben „Rechtsrock“ tauchen andere Musikstile auf. Damit sollen vor allem junge Menschen angesprochen werden, die sich modern kleiden, für Umweltschutz und Globalisierung interessieren.
Beobachter der Szene bemerken seit einigen Jahren Veränderungen in der rechtsextremistischen Musikszene. Es geht nicht mehr nur um „Rechtsrock“. Mit der Öffnung für andere Musikstile sollen vielmehr auch die angesprochen werden, die nicht mit Glatze und Bomberstiefeln, dem klassischen Skinhead-Look umherlaufen: vor allem junge Leute, die sich modern kleiden und sich für Themen wie Umweltschutz oder die Auswirkungen der Globalisierung interessieren. So hat sich besonders in den neuen Bundesländern der sogenannte National Socialist Hardcore etabliert, auch unter dem Namen „National Socialist Hatecore“ (NSHC) bekannt.
Während HipHop aufgrund seiner afro-amerikanischen Herkunft noch wenig Anhänger in der rechten Szene findet, konnte sich der "National Socialist Black Metal" (NSBM) in der rechtsextremistischen Musikszene behaupten. Die Anhänger dieser Musikrichtung verstanden sich ursprünglich als Untergrund mit einem ganz elitären Selbstverständnis. Dies hat sich geändert. Nach Angaben des Verfassungsschutzes macht die Szene nun offensiv Werbung für Konzerte, stellt sich in eigenen Magazinen (Fanzinen) vor und ist über das Internet mit ausländischen neonazistisch orientierten Gruppierungen vernetzt.
Wo trifft sich die Szene? Zumeist auf Konzerten. Dabei darf man nicht einen Massenansturm vor Augen haben wie er heutzutage von Justin Bieber ausgelöst wird, von den Größen des Musikgeschäfts gar nicht zu reden. Die meisten rechtsextremistischen Konzerte haben zwischen 50 und 150 Fans. Der Trend zu Konzertveranstaltungen mit geringer Teilnehmerzahl hat sogar deutlich zugenommen.
Die Lunikoff Verschwörung
Der Frontsänger der Band, Michael Regener, ist Mitglied der NPD und außerdem Mitglied der "Ariogermanischen Kampfgemeinschaft Vandalen". Die kleine Neonazi-Combo mit Rocker-Gehabe gründete sich schon 1982 in Ostberlin. Ein Song von "Die Lunikoff Veschwörung" ist auf einer der NPD-Schulhof-CDs zu finden.
Das mit ca. 1.500 Besuchern größte rechtsextremistische Konzert fand am 1. Juli 2011 in Jänkendorf (Sachsen) statt und wurde im Rahmen des Pressefests der NPD-eigenen "Deutschen Stimme Verlagsgesellschaft mbH" durchgeführt. Dort traten Bands und Liedermacher aus Deutschland, Ungarn und Schweden auf.
Ausschlaggebend für die hohe Besucherzahl dürfte nach Angaben des Verfassungsschutzes vor allem der Auftritt der in der Szene populären Musikgruppe "Die Lunikoff Verschwörung" (Berlin) gewesen sein.
Quelle: http://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af_rechtsextremismus/zahlen_und_fakten_zum_rechtsextremismus/zuf_re_2011_musikszene.html
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