Die Potsdamer Lindenstraße 54/55 war während der Nazi‐Diktatur ein Ort rassischer und politischer Verfolgung. Seit 1933 wurde die Rechtsprechung in den Dienst der Diktatur gestellt, zudem tagte ab 1934 am Amtsgerichtssitz Lindenstraße das Potsdamer Erbgesundheitsgericht, das für die Zwangssterilisation von mehr als 3.300 Frauen, Männern und Jugendlichen verantwortlich zeichnete. In den letzten Kriegsjahren nutzte der Volksgerichtshof das Gerichtsgefängnis zur Inhaftierung angeklagter Oppositioneller, von denen mindestens 55 zum Tode verurteilt wurden.
Die Ausstellung erinnert mit Text, Ton und Bild an die Opfer von Justiz und NS‐Rassenhygiene und informiert über die Täter und die Justiz als Instrument der Verfolgung in der Diktatur. Der NS‐Ausstellungsteil vervollständigt die Dauerausstellung in der Gedenkstätte.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Landeshauptstadt Potsdam - Gedenkstätte Lindenstraße und des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam. Sie wurde gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Europäische Union.
Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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