Leichte Sprache: Deutsche Einheit
Der 3. Oktober 1990 steht als Symbol für einige der aufregendsten Monate der deutschen Geschichte. Der „Tag der Deutschen Einheit“ bildet den Abschluss der ersten friedlichen Revolution auf deutschem Boden, mit der sich die Bürger der DDR gegen die SED Diktatur auflehnten und diese ohne Blutvergießen zu Fall brachten.
Feiertag
Die offizielle Feier zum Tag der Deutschen Einheit findet seit 1990 in der Landeshauptstadt des Landes statt, das zu dem Zeitpunkt den Vorsitz im Bundesrat innehat. Gastgeber für 2024 ist Mecklenburg-Vorpommern.
Durch die umfassenden gesellschaftlichen Veränderungen auf dem Gebiet der DDR, die auch den Fall der Mauer am 09. November 1989 erzwangen, rückte die Vereinigung der beiden deutschen Staaten zunehmend in den Mittelpunkt. Nach den ersten freien Wahlen in der DDR am 18. März 1990 gelang es durch das außenpolitische Geschick von Bundeskanzler Helmut Kohl und dem Außenminister der Bundesrepublik Hans Dietrich Genscher, in Verhandlungen mit der Sowjetunion, insbesondere mit dem Generalsekretär der KPDSU Michail Segejewitsch Gorbatschow, den Weg für die Vereinigung der beiden deutschen Staaten frei zu machen.
In den sich anschließenden Verhandlungen beider deutscher Staaten mit den vier ehemaligen Besatzungsmächten ("2+4 Verhandlungen") wurde die Vereinigung außenpolitisch vertraglich einvernehmlich geregelt.
Am 1. Juli 1990 trat die Wirtschafts-,Währungs- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik und der DDR in Kraft. Wenige Wochen später, am 31. August 1990, wurde der Einigungsvertrag unterzeichnet. Er regelte den Beitritt der fünf Neuen Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen zum Geltungsbereich des Grundgesetzes nach Artikel 23. Dieser Prozess verlief in einem rasanten Tempo und war nur möglich, weil die freigewählte Regierung der DDR unter ihrem Ministerpräsidenten Lothar de Maiziere, sowie die frei gewählte Volkskammer und zahllose andere gesellschaftliche Kräfte in einem übermächtigen Kraftakt die Demokratisierung Ostdeutschlands vorantrieben und auch die juristischen Grundlagen für die Vereinigung schufen.
Zum ersten Mal bilden wir Deutschen keinen Streitpunkt auf der europäischen Tagesordnung. Unsere Einheit wurde niemandem aufgezwungen, sondern friedlich vereinbart. Sie ist Teil eines gesamteuropäischen Prozesses, der die Freiheit der Völker und eine neue Friedensordnung unseres Kontinents zur Folge hat. Diesem Ziel wollen wir Deutschen dienen. Ihm ist unsere Einheit gewidmet..."
Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 3.10.1990, aus der Ansprache zum Staatsakt in Berlin.
Ein kleiner Wehrmutstropfen blieb: Jahrelang diente der 17. Juni 1953, der Tag des Volksaufstandes in der DDR, im Westen Deutschlands zur staatsoffiziellen Mahnung an die Einheit Deutschlands und war Feiertag.
Ins Horn geblasen
Blog "Aus der Landeszentrale"
Tag der Deutschen Einheit
Aus der Ausstellung "Wendepunkte"
Chronik der deutsch-deutschen Ereignisse 1989 - 1991
Aus der Ausstellung "Zwischen Ende und Anfang"
Er wurde im Zuge der Wiedervereinigung gestrichen und geriet zunehmend, mit Ausnahme von Jubiläen, in Vergessenheit. Der historisch nichtssagende 3. Oktober wurde als „Tag der Deutschen Einheit" festgelegt.
Er markiert den Tag des Wirksamwerdens des Beitritts der neuen Bundesländer zur Bundesrepublik Deutschland.
BLPB, September 2013 (aktualisiert September 2022)
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