„100 Prozent deutsch und darauf noch einmal 100 Prozent vietnamesisch“: Huy, 24 Jahre alt und gebürtig aus Rathenow, weiß heute, wer er ist und woher er kommt. Das war nicht immer so.
„100 Prozent deutsch und darauf noch einmal 100 Prozent vietnamesisch“: Huy, 24 Jahre alt und gebürtig aus Rathenow, weiß heute, wer er ist und woher er kommt. Das war nicht immer so. Als seine Eltern als Vertragsarbeiterin und Vertragsarbeiter in die damalige DDR kommen, wollen sie, dass es ihre Kinder einmal besser haben. Sie arbeiten hart und bleiben nach der Wiedervereinigung in Deutschland. Während seine Schwester in der Schule glänzt, fällt Huy der Unterricht schwer. Er fühlt sich ausgegrenzt und allein.
Rassistische Sprüche treffen ihn, obwohl er weiß, dass mit ihm nichts falsch ist. Basketball und Musik geben ihm Kraft. Nach seinem Abitur weiß er zunächst nicht, wie es weitergeht. Schließlich entscheidet er sich, sein Hobby zum Beruf zu machen. Heute sieht Huy es als Geschenk an, dass er mit zwei Kulturen und zwei Sprachen aufgewachsen ist. Aber wo fühlt er sich zuhause? Das erzählt er in „Brandenburg – ich bin von hier“.
"Meine Eltern legen unglaublich viel Wert auf eine gute Ausbildung, weil das einfach Vorraussetzung ist für einen guten Job. Weil sie wissen, wie hart sie es hatten, wollen sie, dass ich es später besser habe."
Die Eltern von Huy sind als Vertragsarbeiterin und Vertragsarbeiter in die DDR gekommen. In den 1980er Jahren leben ca. 60.000 Vietnamesinnen und Vietnamesen im so genannten Arbeiter- und Bauernstaat. Sie sollen die DDR-Wirtschaft ankurbeln und werden durch strenge Verhaltensregeln von der deutschen Bevölkerung abgeschirmt.
Welche Erfahrungen sie dort und auch nach der Wiedervereinigung gemacht haben, erfahrt ihr in diesem Video.
In unserer Webvideo-Reihe stellen wir euch junge Menschen aus Brandenburg vor. Wir sprechen mit ihnen über das Aufwachsen in Brandenburg, ihre Wünsche und Zukunftspläne.
Ihre Geschichten sind dabei ganz unterschiedlich und machen deutlich, wie vielfältig das Leben in Brandenburg ist. Was aber alle verbindet – ihre Geschichten machen Mut: Mut sich nicht unterkriegen zu lassen und für die eigenen Wünsche und Ziele einzutreten.
BLPB, Januar 2021
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