Bildung fängt in den Kindertagesstätten und Schulen an. Sie begleitet die Brandenburgerinnen und Brandenburger ein Leben lang, in der Ausbildung, im Studium, und findet auch außerhalb von Schulen in Vereinen und Volkshochschulen statt. Bildung und Forschung ergänzen sich in der vielfältigen Brandenburger Wissenslandschaft.
Über dreißig Forschungsinstitute gibt es in Brandenburg. Dort werden Strategien für den Strukturwandel gesucht, wie am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung in Erkner oder gegen den Klimawandel, wie am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung. In der Lausitz haben Hochschulen und Forschungsinstitute eine besondere Aufgabe im Strukturwandel: Ihre Forschung zu 3D-Druck oder Flugtechnik soll die Gründung neuer Firmen ermöglichen und die Niederlassungen großer Unternehmen unterstützen.
Auch die medizinische Ausbildung profitiert von den Fördergeldern für den Kohleausstieg. Bis 2014 bildete Brandenburg selbst keine Ärztinnen und Ärzte aus. Um dem Ärztemangel auf dem Land entgegenzuwirken und die alternde Bevölkerung gut zu versorgen, gründeten Kommunen und freie Träger eine private Medizinische Hochschule, die auch ein Landärzteprogramm anbietet. Bald soll in Cottbus eine staatliche medizinische Ausbildung dazu kommen.
Studieren konnte man 1990 im Land Brandenburg an vier Hochschulen: in Potsdam an der Pädagogischen Hochschule, der Hochschule für Recht und Verwaltung und der Hochschule für Film und Fernsehen sowie in Cottbus an der Ingenieurhochschule. Die Neugründung von Universitäten und Hochschulen ist ein Grund dafür, dass sich die Zahl der Studierenden in Brandenburg seit 1992 verfünffacht hat. Trotzdem machen die Studierenden nur knapp 2 Prozent der Brandenburger Bevölkerung aus. In Berlin ist der Anteil mehr als doppelt so groß.
Unter den 13 Universitäten und Hochschulen des Landes nimmt die Viadrina in Frankfurt/Oder einen besonderen Rang ein. Als älteste – 1506 gegründete – Universität Brandenburgs konstituierte sie sich 1992 neu und ist seitdem eine Brücke zum Geistesleben Osteuropas. Junge Leute aus ganz Deutschland und dem Ausland entscheiden sich immer häufiger für ein Studium in Brandenburg.
Drei Max-Planck-Institute und weitere wissenschaftliche Einrichtungen von internationaler Geltung haben ihren Sitz in Brandenburg, darunter das Geo-Forschungszentrum, das weltweit alle einschlägigen Disziplinen im fachübergreifenden Forschungsverbund „System Erde“ zusammenfasst.
Im Grunde ist es egal, in welche Himmelsrichtung man sich in Brandenburg aufmacht. Die Kunst lauert überall und nur scheinbar liegen die brandenburgischen Kleinstädte und Dörfer im kulturellen Dornröschenschlaf.
In der Kulturlandschaft - u. a. mit sechs Theatern, ca. 350 Museen, mit Bibliotheken, Orchestern, Chören, über 500 Schlössern und Herrenhäusern – ist außer Schloss Sanssouci die Filmstadt Potsdam-Babelsberg sehr bekannt.
Seit 1912 werden hier Filme produziert. Nach den Unsicherheiten der Wendezeit behaupten sich die Studios erfolgreich im internationalen Wettbewerb. Schon fünfmal ging seit 2003 einer der begehrten „Oscars“ nach Babelsberg. Seit 1991 wird Brandenburgs Kultur wieder durch jüdische Gemeinden bereichert; vieler ihrer Mitglieder sind aus der ehemaligen Sowjetunion zugewandert.
BLPB, September 2020
Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen