Landkreise sind Zusammenschlüsse von Gemeinden und übernehmen Aufgaben, die zwischen den Gemeinden anfallen wie Verbindungsstraßen und den Busverkehr oder für die eine einzelne Gemeinde zu klein ist, dazu gehören zum Beispiel das Krankenhaus und die Müllabfuhr.
Landkreise bilden den dritten Teil der kommunalen Verwaltungsstruktur. Wer Landrat werden möchte, findet an dieser Stelle sein Wirkungsfeld.
Er steht an der Spitze der Verwaltung eines Landkreises und wird von den Bürgern direkt für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. In seiner Amtszeit wird er als Beamter eingestellt und entsprechend bezahlt. Die Vertretung des Landkreises ist der Kreistag.
Brandenburgs Landkreise in der Übersicht
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Brandenburg gliedert sich in 14 Landkreise und vier kreisfreie Städte. Die mit Stand 01.01.2022 412 kreisangehörigen Gemeinden sind in 138 amtsfreie Gemeinden, 50 Ämter (mit zusammen 270 amtsangehörigen Gemeinden) und eine Verbandsgemeinde (mit vier Ortsgemeinden) organisiert.
Die Einwohnerzahlen der kreisfreien Städte differieren zwischen 57.000 in der Stadt Frankfurt (Oder) und 182.000 in der Landeshauptstadt Potsdam.
Die Einwohnerzahlen der Landkreise liegen zwischen 76.000 im Kreis Prignitz und 218.000 im Kreis Potsdam-Mittelmark.
Der flächenmäßig größte Landkreis Brandenburgs ist die Uckermark mit 3.077 km².*
Einwohner je km² in den Landkreisen und kreisfreien Städten
Aufgaben der Landkreise
Der Landkreis sowie die zu ihm gehörenden Städte und Gemeinden teilen sich die kommunalen Aufgaben. Dabei übernimmt der Landkreis übergreifende und überörtliche Aufgaben, die die Leistungsfähigkeit einzelner Gemeinden überfordern würden, zum Beispiel regionale Planungen. Er soll die unterschiedliche Entwicklung und Leistungsfähigkeit der einzelnen Gemeinden ausgleichen (Ausgleichsfunktion). Typische Aufgaben, die von den Landkreisen wahrgenommen werden, sind:
- Abfallentsorgung
- Kinder- und Jugendhilfe
- Träger der Oberstufenzentren
- Träger weiterführender Schulen
- kommunale Krankenhäuser
- Grundsicherung für Arbeitsuchende
Landkreise und kreisfreie Städte sind zugleich untere staatliche Behörden. Sie übernehmen deshalb auch Aufgaben des Landes. So haben die Landkreise die Kommunalaufsicht über die kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Darüber hinaus sind es vor allem Aufgaben im Bereich Ordnung und Sicherheit, die als untere staatliche Behörde wahrgenommen werden.
In diesen Bereichen gibt es keine Entscheidungsbefugnis der jeweiligen Gemeindevertretungen. Die Landkreise dürfen aber den kreisangehörigen Städte und Gemeinden die Selbstverwaltungsaufgaben, die das Grundgesetz garantiert, nicht entziehen. Der Landkreis darf zum Beispiel nicht die Schließung von Grund- oder Hauptschulen planen, ohne den kreisangehörigen Gemeinden ein wirksames Mitspracherecht zu geben. Das würde gegen die Garantie kommunaler Selbstverwaltung verstoßen.
Tätigkeitsfelder der Kommunen in Bildern
Wer macht was?
Ein Landrat oder eine Landrätin steht an der Spitze eines Landkreises. Landräte haben eine Doppelstellung.
Kreistag
Der Kreistag ist das oberste Organ eines Landkreises. Er entscheidet in allen grundsätzlichen Angelegenheiten, die den Landkreis betreffen.
Woher bekommen die Landkreise Geld?
Anders als Bund, Länder und Gemeinden verfügen die Landkreise, von der unbedeutenden Jagdsteuer abgesehen, über keine eigenen Steuereinnahmen. Sie müssen jedoch einige Aufgaben erledigen. Woher bekommen sie Geld dafür? Und wofür wird das Geld ausgegeben?
Woher Landkreise Geld bekommen, regelt der so genannte kommunale Finanzausgleich. Innerhalb der Landesregierung Brandenburg ist dafür das Ministerium für Finanzen zuständig.
- Vom Bundesland Brandenburg erhalten die Landkreise die so genannten Schlüsselzuweisungen und weitere Zuweisungen. Daneben bekommen Landkreise vom Land einen Anteil von der Grunderwerbssteuer.
- Von den Gemeinden erhebt der Landkreis die Kreisumlage. Sie ist die wichtigste Einkunftsquelle und bemisst sich an der Steuerkraft.
Die Kreisumlage und die Schlüsselzuweisungen stellen die Haupteinnahmequellen der Landkreise dar.
Weitere Einnahmequellen:
- Zuschüsse, z. B. für den Straßenbau, und Erstattungen oder Ausgleichsleistungen bei der Sozial- und Jugendhilfe.
- kreiseigene Steuern (Jagdsteuer)
- Gebühren und Entgelte (z.B. bei der KfZ-Zulassung)
Die Bezeichnung Speckgürtel assoziiert Wohlstand und Zufriedenheit. Doch ganz so simpel ist die gelebte Wirklichkeit rund um Berlin nicht. Zwar profitieren die Gemeinden vor allem vom Zuzug, jedoch bringt dies auch Probleme mit sich.
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Kommentare
KommentierenDie Bevölkerungsdichte ist…
Die Bevölkerungsdichte ist wohl weder in der Überschrift, noch in dem Diagramm in Quadratmeter zu zählen, dies sollte mal korrigiert werden. Ansonsten wären das ganz schön viele Menschen.
Ganz schön viele Menschen
Wir sind auch froh, dass es sich nur um einen Tippfehler handelt und haben es gleich korrigiert. Vielen lieben Dank für den Hinweis!
Die Redaktion
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