Landeshymne

Eine offizielle Landeshymne hat Brandenburg bis heute nicht. 1994 wollte die SPD das Lied „Märkische Heide“ dazu erheben. 2007 versuchte es die DVU, doch vergebens.

Ob es der Berliner Gustav Büchsenschütz 1923 allein oder gemeinsam mit seiner Wandergruppe vom völkischen „Deutschen Bismarckorden“ bei einem Ausflug ins Brandenburger Neu-Vehlefanz geschrieben hat, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Schon 1930 wurden dem Lied zwei Strophen angefügt, in denen dem Hakenkreuz die Treue geschworen und den inneren und äußeren Feinden Vertreibung angedroht wird. Auch hier bleibt offen, wer diese Strophen geschrieben hat. 1934 stellte Büchsenschütz selbst das Lied in den Dienst des Nationalsozialismus. Die SA sang es und auch beim Reichsparteitag in Nürnberg war es zu hören. 

Nach 1945 distanzierte sich der Dichter von dieser Karriere des Liedes. In der DDR fast vergessen, belebte ein Heimatforscher 1988 das Lied wieder. Zwei Jahre später diente es als gemeinschaftsstiftendes Element in der Umbruchsphase von 1990. Der erste Ministerpräsident Manfred Stolpe erkannte das und setzte sich dafür ein, die „Märkische Heide“ zur offiziellen Hymne zu erklären.

Ganz einfach haben es die Brandenburgerinnen und Brandenburger auch mit der neuen heimlichen Hymne, dem Brandenburg-Lied von Rainald Grebe, nicht. Der Autor, der das satirische Lied schrieb, ist allerdings mittlerweile Brandenburger geworden.

Brandenburgs Adler Wappen. Illustration: Anne Baier, ByeByeSea.com
© Anne Baier, ByeByeSea.com
Wappentier und Landeshymne

Ein weißer Adler im Landtag versetzte die Brandenburger ins Grübeln. Ließen nicht Heimatchöre im ganzen Land stets einen roten Adler über Sumpf, Sand und dunkle Kiefernwälder hochsteigen? 

Linktipps

  • Brandenburg schlägt zurück

    Feier zum 100. Geburtstag von Gustav Büchsenschütz in Neu-Vehlefanz

  • "Märkische Heide, märkischer Sand"

    In Neu-Vehlefanz soll das Brandenburg-Lied entstanden sein. Mit einem Gedenkstein ehrt der kleine Ort mit seinen gerade einmal 23 Häusern den Verfasser des Liedes, Gustav Büchsenschütz.

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Kommentare

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Sehr geehrte Damen und Herren, interessiert las ich Ihren Bericht über die Entstehung des Brandenburger Wappens und seinem Adler. Jedoch habe ich gehöt und gedacht, das nicht ein Adler das Wappentier ist, sondern eigentlich der Rotmilan. Hat man den mangels Kenntnis damals für einen Adler gehalten. Können Sie mir diese Frage beantworten. Vielen Dank im Voraus. Nicole Zöllner

Liebe Frau Zöllner, 

das Wappen des Landes Brandenburg zeigt tatsächlich einen Adler. Rotmilan und Adler haben gemeinsam, dass sie zu den Greifvögeln aus der Familie der Habichtartigen gehören. Jedoch hat der Adler anders als der Rotmilan eine lange Geschichte als Wappentier, die bis in das Römische Reich zurückreicht. Damals galt der Adler als Wahrzeichen staatlicher Ordnung und der Reichsgewalt, er versinnbildlichte Mut, Kraft und Freigiebigkeit. Später schaffte es der Adler bis auf das deutsche Kaiserwappen und auf das Staatswappen der Bundesrepublik Deutschland.

In Brandenburg nutzte schon das Adelsgeschlecht der Askanier und später die Hohenzollern einen roten Adler als Wappen. Mit unterschiedlichen Veränderungen blieb der rote Adler bis 1945 im Wappen von Brandenburg erhalten. Das im Landtag Brandenburg beschlossene Hoheitszeichen-Gesetz vom 30. Januar 1991 führte den „mit goldenen Kleestengeln auf den Flügeln gezierten und gold bewehrten roten Adler“ als Landeswappen ein.

Die ganze Geschichte zum Adler und dem Brandenburger Wappen können Sie auf der Webseite des Landtages Brandenburg nachlesen. 

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